Maßnahme in Neuss Stadt baut an Rampe zum Freithof weiter

Neuss · Bodendenkmalpflege stoppte monatelang die Arbeiten an dem Bauwerk am Markt.

Markt und Freithof soll eine barrierefreie Rampe verbinden.

Foto: Christoph Kleinau

(-nau) Eine Rampe, um den Übergang vom Markt zum Freithof barrierefrei zu machen, stand für Max Fischer schon auf der Wunschliste, als er 2006 Behindertenbeauftragter wurde. Mittlerweile ist Fischer mehr als zwei Jahre tot, und die Rampe gibt es immer noch nicht. Aber seit Montag tut sich was, wie die Bagger gleich neben der Zentrale der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft zeigen. In spätestens acht Wochen soll das Werk vollendet sein, kündigt Jana Josten von der Stadtverwaltung an.

Mit 100 000 Euro war die Rampe schon im Wirtschaftsplan des Tiefbaumanagements für das vergangene Jahr veranschlagt worden. Im April sei mit den Arbeiten auch begonnen worden, erinnert Josten, doch wurden diese blitzefix vom Amt für Bodendenkmalpflege wieder gestoppt, als man auf Backsteine im Erdreich stieß. Deren Bedeutung ist nach wie vor nicht ganz klar. Es könnte sich um Fundamentreste des alten und im Weltkrieg zerstörten Clemens-Sels-Museums handeln, aber auch um Reste einer Immunitätsbefestigung, wie Josten sagt. Also einer Mauer, die ein Kloster und dessen eigenen Rechtsraum umgab. Planungsdezernent Christoph Hölters schließt auch einen Zusammenhang mit einer alten Friedhofsanlage im Schatten von St. Quirin nicht aus. Schließlich habe man Grabrelikte auch vor einigen Jahren bei der Umgestaltung des westlichen Teiles vom Freithof gefunden.

Inzwischen hat die Bodendenkmalpflege die Baustelle wieder freigegeben. Aktuell geht es darum, Leitungen im Rampenbereich, über deren Vorhandensein im Rathaus keine detaillierten Pläne vorlagen, neu zu trassieren. Einige Leitungen würden nun um die Rampe herumgeführt, sagt Josten, andere einfach nur tiefergelegt.

Gebaut wird jetzt nach Plänen, denen der Bauausschuss schon 2018 zugestimmt hatte eine 14 Meter lange Rampe mit einer Steigung von knapp unter sechs Prozent gebaut, die ausschließlich für Fußgänger und Rollstuhlfahrer bestimmt ist.