Beteiligung in Neuss Bürgerforen starten mit Jugendlichen
Neuss · Das Mobilitätskonzept ist nur ein Projekt, bei dem die Meinung der Bürger gefragt ist und zuerst die Jugend zu Wort kommt. Einen Überblick gibt ein neuer Newsletter, der auch die Bürgerbeteiligung verbessern kann.
Verwaltung und Politik schieben eine Sonderschicht in Sachen Transparenz. Für Samstag, 22. Januar, wurde eine Sitzung der Arbeitsgruppe „Leitlinien zur Bürgerbeteiligung“ angesetzt. Deren Arbeit bekommt jetzt eine Steilvorlage aus dem Planungsdezernat, denn das hat gerade einen digitalen Newsletter veröffentlicht, der zunächst und vor allem informieren will, in den aber, wie Planungsdezernent Christoph Hölters betont, auch aktive Elemente im Sinne einer Bürgerbeteiligung eingebaut werden könnten.
Wer sich über Vorhaben zu Stadtentwicklung und Mobilität, die derzeit im Stadtgebiet in Planung oder in Arbeit sind, informieren will, kann das – muss aber Eigeninitiative zeigen und sich auf die Suche machen. Das Baustellenradar Neuss ist dazu eine etablierte Quelle, und die „Interaktive Bauleitplanung“, die auf der Internetseite der Stadt zu finden ist, kann auch mehr, als der sperrige Name vermuten lässt. Mit dem Newsletter allerdings bekommt jeder Interessierte regelmäßig einen Sachstand frei Haus.
Mobilitätsentwicklungskonzept wird seit 2020 erarbeitet
Kurz nach Einführung zählt Planungsamtsleiter Christian Unbehaun schon 400 Abonnenten. In der Nummer eins erklärt er auch den Hintergrund für diese Initiative: „Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns mit Herausforderungen insbesondere für die Beteiligung.“
Über das neue Medium liefert die Stadt nicht nur Hinweise auf laufende Projekte, sondern auch Terminhinweise. Einer steht aktuell an und im Zusammenhang mit dem in Arbeit befindlichen Mobilitätsentwicklungskonzept. Am Freitag, 21. Januar, sind Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren aufgerufen, sich von 9.30 bis 15 Uhr in einem Jugendforum mit Fragen der Mobilität zu beschäftigen. Weitere Workshops seien in Vorbereitung, sagt Hölters. „Von der Kita bis zur Seniorenresidenz.“ Denn Mobilität sei ein Thema, das alle betrifft, doch jede (Alters)-Gruppe habe dabei ein spezielles Anforderungsprofil. Selbst für Kindergartenkinder sei Fortbewegung ein Thema – und sei es nur, dass sie mit ihren Eltern überlegen, zu Fuß zur Kita zu gehen.
Für die 15- bis 20-Jährigen sind natürlich andere Fragen relevanter, gibt Höltes zu und zählt einige auf: Wie gut funktioniert der Busverkehr in Neuss? Wie denken Jugendliche über das Radfahren? Wie sieht der zukünftige Verkehr in Neuss aus? Und worauf sollte die Verkehrsplanung den Fokus der nächsten Jahre legen? Solche und andere Fragen will die Verwaltung auf dem Jugendforum „Stadt.Jugend.Mobilität“ diskutieren, zu dem aber – coronabedingt – in Präsenz nur 25 Teilnehmer zugelassen werden können.
Seit Mitte 2020 erarbeitet die Stadt das Mobilitätsentwicklungskonzept und ermöglicht dabei regelmäßigen Austausch mit der Bevölkerung, diversen Interessenvertretungen oder Verwaltungsgremien. Die Jugendlichen sind dabei eine besondere Zielgruppe, da sie in ihrem Mobilitätsverhalten weniger Alternativen zur Verfügung haben als Erwachsene und dennoch zahlreiche Alltags- und Freizeitwege zurücklegen. „Jugendliche haben besondere Bedürfnisse, eigene Perspektiven und oft kreative Ideen, wie die Mobilität aussehen sollte“, sagt Hölters „Daher erhalten Sie in der Erarbeitung des Mobilitätsentwicklungskonzept eine eigene Veranstaltung zum Austauschen, Diskutieren und Gestalten.“