Stadt will fünf Spielplätze aufgeben

Die Spielanlagen in Allrath, Neurath, Gustorf, Hemmerden und Kapellen sollen zum Teil verkauft, zum Teil geschlossen werden.

Foto: Woitschützke

Grevenbroich. Im Rathaus wird an einem neuen Spielflächenbedarfsplan gearbeitet, der Vorgänger stammt aus dem Jahr 1992. Noch liegt der Entwurf nicht vor, doch einige Details hat die Stadt Grevenbroich bereits jetzt bekannt gegeben: Die Verwaltung schlägt vor, fünf der insgesamt 89 Spielplatzflächen auf- oder an andere abzugeben. Dies ist eine der neuen Sanierungsmaßnahmen, die auf Vorschlägen der Gemeindeprüfungsanstalt basieren. Betroffen sind die folgenden Spielplätze: Bongarder Straße (Allrath), An St. Lambertus (Neurath), Zum Bussebach (Gustorf), Humboldtstraße (Hemmerden) sowie die Spielwiese Ermlandstraße (Kapellen).

Seit Jahren verwaltet die Stadt einen Mangel: Auf vielen Anlagen sind Spielgeräte in die Jahre gekommen, so manches defekte Gerät musste bereits ohne Ersatz abgebaut werden. Ziel des Spielflächenbedarfsplans soll sein, „die Zahl der vorhandenen Plätze, wo möglich, zu reduzieren, um mit den vorhandenen Mitteln andere, gut frequentierte Anlagen attraktiver zu gestalten“, erläutert Hilde Seuring von der Jugendförderung. Die Stadt möchte in den einzelnen Stadtteilen sogenannte Quartiers-Spielplätze für alle Altersgruppen schaffen.

Laut Seuring ist zudem geplant, zumindest einen Teil des Verkaufserlöses von aufgegebenen Spielflächen in die Sanierung anderer Spielplätze zu stecken. Zurzeit überprüfen Mitarbeiter des Fachbereichs Jugend, der Stadtplanung und Stadtbetriebe jeden einzelnen Spielplatz. Der Plan-Entwurf soll dann der Politik vorgelegt werden. Ein Beschluss ist bis Jahresende avisiert.

HildeSeuring, Jugendförderung

Aufgeben und verkauft werden könnte laut Verwaltung etwa die Anlage an der Ermlandstraße in Kapellen. „Das Areal ist eine reine Spielwiese“, erläutert Hilde Seuring. Aufgegeben werden soll auch der Spielplatz An St. Lambertus in Neurath. „Dort stehen kaum Geräte, zudem wird er wenig genutzt“, berichtet die Jugendamts-Mitarbeiterin. Kaum frequentiert werde auch der Platz an der Humboldtstraße in Hemmerden. Statt eines Verkaufs wäre dort auch eine Stilllegung denkbar. Durch den Abbau der Spielgeräte würden Unterhaltungskosten gespart. Die Idee, die dahinter steckt: Plätze, in deren Umgebung zurzeit wenig Kinder im Spielplatzalter leben, stillzulegen und wieder zu reaktivieren, „wenn die Zahl der Kinder im Umfeld wieder steigt“, erläutert Seuring.

An eine andere Lösung denkt die Verwaltung bei dem kleinen Spielplatz an der Bongarder Straße in Allrath. „Wir wollen auf die Dorfgemeinschaft zugehen und sie fragen, ob sie sich vorstellen kann, den Platz zu übernehmen und eigenständig zu betreiben“, erläutert Seuring. Wenig weiter liegt die Grillhütte der Dorfgemeinschaft. Aus jugendfachlicher Sicht sei der Platz nicht erforderlich, da es zwei gut ausgestattete Spielplätze im Ort gebe. An eine Abgabe denkt die Stadt auch beim Platz Zum Bussebach in Gustorf. Vorbild für solche Lösungen ist die Anlage an der Friedrich-Ebert-Straße. Der Förderverein der Südstadt hat die Fläche übernommen, mit Hilfe von Sponsoren und mit eigener Kraft einen Generationen-Platz geschaffen.

Mehrere Plätze sollen in diesem Jahr mit erneuerten Spielmöglichkeiten attraktiver gestaltet werden: Am alten Hof in Noithausen, an der Matthias-Esser-Straße in Elsen, Karl-Arnold-Straße in der Südstadt und an der Muchhausener Straße in Barrenstein.