Stadtrat Grevenbroich: Wahl zum Bürgermeister ohne Prümm?
Die Wahl der Beigeordneten Barbara Kamp (FDP) spaltet CDU-Fraktion und Prümm.
<strong>Grevenbroich. Heute Abend im Stadtrat wird sich voraussichtlich entscheiden, ob sich die CDU nach einem neuen Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2009 umsehen muss. Denn Axel Prümm hat WZ-Informationen zufolge angekündigt, er werde nicht zur Verfügung stehen, wenn seine Fraktion heute der Verlängerung der Amtszeit von der Beigeordneten Barbara Kamp (FDP) zustimmt. Aus CDU-Kreisen heißt es, Prümm hätte bereits bei der Fraktionssitzung am Montag gesagt, auf seinem Namensschild müsse eigentlich "Ex-Bürgermeister" stehen. Die Grevenbroicher CDU-ler sind vor der Stadtratssitzung offenbar zum Schweigen angehalten. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Fraktion Prümm in diesem Punkt nicht unterstützen wird. Der Bürgermeister hatte in der Vergangenheit bereits mehrmals versucht, seinen Willen durchzusetzen, indem er sein Amt zur Verfügung stellte, zum Beispiel in der Diskussion um die Wildenburg.
Kritik an Prümm: Er verhalte sich wie ein Dreijähriger
Während die Gustorfer Prümm weiter uneingeschränkt unterstützen, mehren sich die kritischen Stimmen. Prümm verhalte sich wie ein Dreijähriger, der "Ich will aber" sagt, hieß es aus CDU-Fraktionskreisen. Würde man dem Druck des Bürgermeisters jetzt nachgeben, könnte der Stuhl des Fraktionsvorsitzenden Josef Theisen möglicherweise als nächstes wackeln.
Prümm wirft Kamp vor, ihre Arbeit nicht richtig zu machen. In dem lang schwelenden Machtkampf spielen jedoch wohl auch persönliche Motive mit. Die Fraktion verhofft sich von Kamps Wiederwahl als Gegenleistung von der FDP, dass die Liberalen keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt.
Völlig unklar ist, welche Folgen eine Niederlage Prümms in der Machtprobe hätte. Er könnte sich etwa als unabhängiger Kandidat zur Wahl stellen oder doch einlenken. In der CDU ist man sich allerdings nicht sicher, ob die Fraktion das will. "Das Tischtuch ist zerschnitten", heißt es.