Stadtwerke setzen weiter auf erneuerbare Energie
Hoher Umsatz und stabiler Gewinn. Genehmigungsverfahren für zwei Windräder läuft.
Neuss. Die Stadtwerke haben das Geschäftsjahr 2013 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. „Hoher Umsatz und stabiler Gewinn“ umschreiben die SWN ihre Jahresbilanz. Geschäftsführungsvorsitzender Heinz Runde betonte am Mittwoch die Sonderrolle der Neusser Werke: „Landauf, landab ist das Wehklagen auch großer Stadtwerke zu hören. Bei uns ist das anders.“
Den Schlüssel zum Erfolg sieht er nicht zuletzt in einer Gundsatzentscheidung. Anders als andere Werke haben die Neusser nicht in konventionelle Erzeugung wie Kohlekraftwerke investiert. Die schwierigen Marktbedingungen bekommen die, die sich dort engagierten, jetzt zu spüren.
Bei den Stadtwerken setzt sich der Wandel fort. Lange vorbei sind die Zeiten des reinen Gas- und Wasserversorgers, der auf Monopolstrukturen bauen konnte. Ein Infrastruktur-Dienstleister sind die Stadtwerke nach eigenem Bekenntnis, ein „Wegbereiter für erneuerbare Energien und Energieeffizienz“. Daran soll weiter gearbeitet werden.
Das schließt auch den Bau der beiden lange geplanten Windräder in Hoisten ein. Das Genehmigungsverfahren läuft, bei allen Unwägbarkeiten rechnen die Stadtwerke mit Errichtung und Inbetriebnahme „im Laufe des Jahres 2015“. Heinz Runde bekannte: „Ich freue mich. Und außerdem: Wenn die Windräder stehen, kommt der Konverter nicht. Es geht nur entweder oder.“ Geschäftsführer Stephan Lommetz erinnerte an eine Zusage aus dem Jahr 2012: Sobald Planungssicherheit bestehe und die Kosten geklärt seien, werde man den Kunden Beteiligungen für eines der Windräder anbieten. Heinz Runde ergänzte, man wolle durchaus mehr eigene Anlagen errichten, das sei auch Wunsch des Aufsichtsrates.
Mittlerweile machen die Stadtwerke mit der Strom-sparte, die von RWE übernommen wurde, mehr Umsatz als mit Gas. Die Absatzmengen sind in beiden Sparten leicht gesunken: Beim Strom wegen des harten Wettbewerbs im Privatkundensegment und bei Gas wegen des Verlustes einiger Großkunden. Auch der Wasserabsatz geht weiter zurück; hier liegen die Gründe im geringeren Verbrauch dank sparsamer Geräte. Ein unerwünschter Effekt: Weil weniger Wasser fließt, verschleißen die Kanäle schneller.
Auf dem defizitären Sektor des öffentlichen Personennahverkehrs sehen sich die Stadtwerke in einer Vorreiterrolle. Man sei „nahe der schwarzen Null“, sagte Stephan Lommetz. Das sei „absolut top“, so Heinz Runde: Die Stadtwerke nähmen damit im VRR mit Abstand die Spitzenposition ein.