Südtstädter haben Ideen für den Spielplatz

Der Spielplatz an der Friedrich-Ebert-Straße soll Bauland werden. Anwohner hätten gerne einen Treffpunkt für die Generationen.

Foto: Georg Salzburg

Grevenbroich. Ortsbegehung: Das Gelände, um das es geht, liegt so versteckt, dass manche Anlieger nicht einmal wissen, dass sie an der Friedrich-Ebert-Straße einen Spielplatz haben. Aber das ist nicht das einzige Problem. „Hier passieren unschöne Dinge“, beschwert sich ein Anwohner. Was er meint benennt Nachbarin Astrid Schmidt konkreter: „Hier wird mit Drogen gehandelt und auch konsumiert. Alleine würde ich hier nachts nicht hingehen.“ Das wollen die Politikerinnen der Wählergemeinschaft „Mein Grevenbroich“ ändern. Sie versammeln gestern die Nachbarschaft und die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Heike Troles (CDU), um sie von ihrer Idee von einem „sicheren und ruhigen Freizeitangebot“ zu überzeugen. Die haben sie auf ihrer Seite — vorläufig zumindest.

Denn eigentlich soll das Spielplatz-Grundstück in der Südstadt Bauland werden. Die Stadt hat den Spielplatz als „nicht erhaltenswert“ deklariert und prüft derzeit die Vermarktung, die als schwierig eingeschätzt wird. Das Gelände liegt in der zweiten Reihe und ist nur über einen schmalen Weg zwischen zwei Grundstücken zugänglich. „Die neuen Nachbarn müssten an meinem Küchenfenster vorbei fahren“, sagt Anwohnerin Astrid Schmidt. Aber das sei ihr allemal lieber, als der Drogenumschlagplatz am Gartenzaun.

Mit dem Geld aus dem Verkauf des Grundstücks möchte die Stadt andere Spielplätze in Grevenbroich aufhübschen, die wiederrum als „erhaltenswert“ gelten. Nur könne das nicht in der Südstadt geschehen, wendet die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von „Mein Grevenbroich“, Ulrike Oberbach, ein — dort gebe es nämlich keinen anderen Spielplatz, der für eine Renovierung in Frage käme. „Wir haben überhaupt nichts in der Südstadt“, beschwert sie sich. Kollektives Kopfnicken.

Für das Gelände haben Ulrike Oberbach und die Fraktionsvorsitzende Martina Suermann einen besseren Plan: Inmitten der ehemaligen Rollschuhbahn soll eine Boulebahn entstehen. „Das würde garantiert angenommen“, sagt Ulrike Oberbach. Eine Anwohnerin stimmt ihr zu: „Wir suchen schon lange nach einer geeigneten Stelle, um Boule zu spielen.“

Das Gelände soll ein Treffpunkt für junge und ältere Stadtbewohner werden. Der Gedanke, dass auf dem Gelände künftig der Großvater Boule und die Enkelkinder im Sand spielen könnten, erscheint den Ideengeberinnen ideal. Und auch Heike Troles betont, dass das Gelände nicht verkommen solle, bis sich ein Interessent gefunden habe. Auch daran haben die Frauen von „Mein Grevenbroich“ bereits gedacht: Der neue Freizeitort soll mit einem Tor versehen werden, einen Sponsor habe man bereits gefunden. Und als Schlüsselverwahrer habe sich das Ehepaar Schmidt bereiterklärt. Nun hoffen die Initiatorinnen auf eine Mehrheit: Ihr Anliegen werden sie am 9. Juni im Jugendhilfeausschuss zur Abstimmung vorstellen. Dort soll endgültig entschieden werden, ob der Vision vom Mehrgenerationen-Spielplatz stattgegeben wird.