SWN: Energie selbst erzeugen
2011 war ein äußerst erfolgreiches Jahr, obwohl die Absatzmengen von Strom und Gas zurückgingen.
Neuss. Erfolgreich verlief das Jahr 2011 für die Neusser Stadtwerke: Heinz Runde, Geschäftsführungsvorsitzender des Stadtwerke-Konzerns, sprach am Freitag trocken vom „besten operativen Ergebnis aller Zeiten“. Leicht zurück gingen die Gewinnzahlen, weil im Jahr zuvor ein einmaliger Steuereffekt 3 Millionen Euro zusätzlich auf die Haben-Seite gebracht hatte.
Bei der Vorstellung der Umsatz- und Absatzzahlen wurde aber auch deutlich: Die klassischen Felder von Strom- und Gasversorgung bleiben die mit Abstand wichtigsten Sparten, mit einem Rückgang beim Absatz aber ist weiterhin zu rechnen.
Das generell warme Jahr 2011 bedeutete für die Stadtwerke einen Absatzrückgang bei Erdgas, aber auch bei Strom, mit dem in Neuss noch viel geheizt wird. Zudem machen sich — gewünschte — Energieeinsparungsmaßnahmen bemerkbar. Und schließlich werben auch andere Anbieter weiterhin Kunden ab.
Die Stadtwerke wollen verstärkt auf Investitionen in erneuerbare Energien setzen und die Eigenenergieerzeugung weiter ausbauen.
Dazu zählen Beteiligungen an Windparks, aber auch die Errichtung eigener Windräder wie jetzt, nicht unumstritten, in Hoisten geplant. Hier kündigte Heinz Runde eine Bürgerinformation für den 23. August im Zeughaus an. Auch Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung sollen dann vorgestellt werden.
Bis zum Jahresende erwarten die Stadtwerke auch ein Angebot zur Beteiligung am künftigen Erdgaskraftwerk Lausward in Düsseldorf, laut Runde „ein wirklich interessantes und realistisches Projekt“.
Stolz ist man bei den Stadtwerken auf die Entwicklung der noch relativ neuen Sparte Contracting. Über die Tochter German Contract wurden 2011 etwa 300 Heizanlagen mit einem Investitionsvolumen von 6,5 Millionen Euro errichtet.
Das gute operative Ergebnis mache es möglich, Millionen zu reinvestieren, sagte Geschäftsführer Stephan Lommetz und spielte auf die stets hochpolitische Frage der Gewinnausschüttung an die Stadt an. Geht es nach den SWN, sollen 60 Prozent des Jahresüberschusses an die Stadt fließen. Darüber entscheidet der Aufsichtsrat.