Tausende besuchen City-Trödelmarkt
An etwa 85 Ständen wurden Schätze aus Keller und Speicher verkauft.
Grevenbroich. Die Grevenbroicher Fußgängerzone wurde gestern zur Second-Hand-Meile: Beim dritten City-Trödelmarkt war an rund 85 Ständen auf dem Marktplatz, der Breite Straße und an der Erftpromenade vieles zu haben, was bislang im Keller oder auf dem Speicher ein Schattendasein gefristet hatte. Auf rund 3000 bis 5000 schätzt Robert Jordan vom Stadtmarketing die Zahl der Besucher. „Ziel ist es, auch am Wochenende Leben in die Innenstadt zu bringen, das ist gelungen“, sagte Jordan, der das Event zusammen mit Gerd Busch aus Hemmerden organisierte. Für den Andrang sorgte auch das schöne Wetter.
Viele zufriedene Gesichter gab es gestern bei Besuchern und Verkäufern. „Ein T-Shirt und ein Buch — Pumuckl — habe ich bereits gekauft“, erzählt Inge Rose aus Meerbusch-Nierst. „Wir wollten zum Trödelmarkt am Real-Markt und kamen hier zufällig vorbei“, sagte die 68-Jährige. „Es ist toll hier, man kann viele Schätze finden.“
Zwei davon hatte Jörk Hömig bereits erstanden. In der Hand hält er einen bequemen Sattel für sein Fahrrad, „der ist rund 40 Jahre alt“. In der Tasche hat er ein gerade erstandenes altes Halteverbotsschild aus Großbritannien.
Schon früh füllte sich die Grevenbroicher Innenstadt mit Leben. Zugelassen waren nur private Händler mit gebrauchten Waren. Am Stand vor Haus Portz stapelten sich Puzzlespiele. Birgit Vogt (48) aus Frimmersdorf und andere Mitarbeiter des Lokals hatten den Stand bestückt. Eine alte Wanduhr aus dem Jahr 1904 wartete am Mittag noch auf einen Käufer. In einer Kiste lagerten etliche Figuren aus längst gegessenen Überraschungseiern, „zwei Motorradhelme habe ich bereits verkauft. Die Resonanz ist sehr gut“, berichtete Vogt.
Etwas weiter bot Verena Vieten gut Erhaltenes aus Spenden — von Puppen bis Kleidung — zugunsten des Vereins „MAP — Hilfe für Straßennasen“ an, der sich um Straßenhunde in Rumänien kümmert. Am Stand von Josef Chateau (77) aus Jüchen-Bedburdyck war neben Bahn-Lampen, Bullaugenfenstern und anderem eine große Galionsfigur ein Blickfang. „Die habe ich vor rund 40 Jahren aus einem früheren Bowling-Center erstanden“, sagte er. Nebenan hatte Thomas Pfleumer einen riesigen Fuhrpark aus Metall-Spielzeugautos aufgebaut. „Ein Teil stammt von meinem Neffen, der statt der kleinen ein großes Auto haben möchte“, erzählte der Dürener. Gleich danach streckte ein Kind ihm Geld für eines der Modellautos hin.
Während des Trödelmarkts hatten auch Gastronomiebetriebe in der City viel zu tun. Wer nach langem Bummeln Hunger verspürte, wurde zudem an Ständen am Marktplatz fündig. Angesichts des Erfolges ist laut Jordan auch 2017 der City-Trödelmarkt geplant.