Tischtennisspieler Jan Medina startet bei der WM
Der Venezolaner ist Spitzenspieler beim Oberligisten DJK Holzbüttgen und startet nun beim Weltturnier in Düsseldorf.
Holzbüttgen. Vor vier Jahren stand Jan Medina zum ersten Mal vor einer Tischtennis-Einzel-Weltmeisterschaft. 2013 bereitete sich der damals 19-jährige Venezolaner auf die Titelkämpfe in Paris vor. Ein Jahr zuvor war er schon mit der Mannschaft in Dortmund dabei. Jetzt steht für den inzwischen 23 Jahre alten Oberliga-Spieler, der bereits im Jugendalter alleine nach Deutschland kam und mittlerweile in der sechsten Saison für die DJK Holzbüttgen spielt, ein weiteres großes Highlight seiner sportlichen Karriere an. Bei der am Montag in Düsseldorf beginnenden Einzel-Weltmeisterschaft wird Medina erneut für Venezuela an den Start gehen.
Jan Medina
„Die Vorfreude auf die WM ist riesengroß. Die Weltmeisterschaften sind einzigartig, alle spielen auf einem sehr guten Niveau, die Stimmung in der Halle wird riesig sein“, sagt Medina, der bereits seit sechs Jahren im Rhein-Kreis wohnt. Die WM in den Düsseldorfer Messehallen findet für ihn quasi „vor der eigenen Haustüre“ statt. „Das ist ein Vorteil für mich. Ich muss mich nicht auf etwas Neues einstellen, was meine Eingewöhnungszeit fast auf Null reduziert“, sagt er. Dabei darf sich Medina auch einer gewissen Fan-Schar sicher sein. Die DJK hat eine WM-Aktion geplant und alle Mitglieder aufgerufen, den Spitzenspieler bei seinem Auftritt zu unterstützen. Zudem leben seine Eltern seit einiger Zeit ebenfalls dauerhaft in Deutschland und werden an seiner Seite stehen. „Das ist eine super Sache, ich freue darauf, dass mich hier viele unterstützen werden“, meint Medina.
Er ist einer von mehr als 600 Athleten aus 106 Ländern. Während die großen Favoriten aus China sowie die deutschen Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov erst im Verlauf der Woche ins Geschehen eingreifen müssen, hat Medina seinen großen Auftritt bereits am Eröffnungstag. Um sich weiter in Richtung erster K.o.-Runde zu qualifizieren, müsste er seine Qualifikationsgruppe gewinnen. Medina betont, dass es ihm sehr wichtig ist, gerade in Zeiten, in denen Venezuela hauptsächlich durch politische Unruhen für Schlagzeilen sorgt, für sein Heimatland zu spielen: „Für mich bedeutet mein Land alles. Ich würde gerne in diesen Tagen, in denen Venezuela durch ganz viele ökonomische und sozialpolitische Probleme geht, mit einer erfolgreichen Teilnahme den Menschen eine sportliche Freude bereiten. Dafür werde ich am Tisch alles geben“, schwört sich Medina auf das Turnier ein.
Anders als in Paris, wo er keine Partie gewinnen konnte, hat er sich für die anstehende Weltmeisterschaft ein festes Ziel gesetzt: „Ich möchte mein erstes Spiel bei einer Einzel-WM gewinnen. Die Qualifikationsgruppe als Erster zu überstehen, wäre eine große Leistung“, sagt Medina. In Düsseldorf wird ab Montag täglich von 10 Uhr bis 22 Uhr gespielt. Bis Donnerstag haben Kinder und Jugendliche freien Eintritt, erwachsene Begleiter zahlen 15 Euro.
Das Pfingstwochenende mit den vorentscheidenden Partien im Einzel, Doppel und Mixed ist bereits komplett ausverkauft. Die eigens für die WM aufgebaute Arena in der Messehalle 6 fasst 8000 Besucher.