Tour de Neuss lockt Rennsportfans
Zahlreiche Besucher verfolgen die 13. Auflage des Rennens. Elite fährt am Abend.
Neuss. Noch einmal geht es um die Kurve, die Wadenmuskeln zucken, dann geht ein Windzug durch die Zuschauerreihen. Das Fahrerfeld des U17-Rennens hat die erste Runde hinter sich gebracht. Zum Auftakt der 13. Tour de Neuss des Neusser Radfahrervereins (NRV) kamen am Mittwoch zahlreiche Radsportfans.
Dirk Janscheidt und Elmar Peitz haben ihren Besuch mit einer Mountainbiketour über Zons verbunden. „Wir sind extra früh losgefahren und wollen uns jetzt das Rennen anschauen“, erklärt Janscheidt.
Wenig später rauscht Rene Otterbein als Erster vorbei. Der junge Sportler vom VfR Büttgen hält das Tempo hoch. An der Drususallee steht Mutter Manuela Otterbein und feuert ihn an. „Rene will unbedingt auf das Treppchen“, erklärt sie. Auch Tochter Sabrina fährt mit. Seit fünf Jahren betreiben die Zwillinge zusammen Radsport. „Sabrina versucht, im Feld mitzufahren. Für sie ist es ein Erfolg, mit den leistungsstärkeren Jungen mitzuhalten“, erklärt Otterbein.
Der achtjährige Moritz schaut zum ersten Mal bei der Tour zu. Er ist mit seinem Großvater Joseph Chateau gekommen. „Mein Enkel hat unheimlichen Spaß am Radfahren. Ich will ihn für den Radrennsport begeistern. Wenn mir das gelingt, kaufe ich ihm sein erstes Rennrad“, verspricht Opa Joseph.
Heinz-Josef Hegger, NRV-Geschäftsführer, ist mit dem Verlauf seiner Tour zufrieden: „Das Wetter ist super und die Rennen sind fair. Die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder haben eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt.“
Ein lautes „Zieh, zieh, zieh, zieh ran“ schallt den Fahrern entgegen. Teamkollege Lukas Gref hat Rene Otterbein an der Spitze abgelöst. Rüdiger Bergfeld versucht, die schnellen Fahrer mit seiner Kamera festzuhalten. Der Hobbyfotograf war vor einigen Jahren selbst ein begeisterter Rennradsportler. Seit 20 Jahren verfolgt er die Tour de Neuss — mit Rad und Kamera. „Heute geht es mir vor allem darum, tolle Bilder mit meiner Kamera zu machen“, erklärt Bergfeld.
Insgesamt 36 Runden müssen die Fahrer in der Kategorie U17 zurücklegen. Das entspricht 36 Kilometern. In der neunten Runde kann sich Sebastian Laschet von der SG Kaarst an die Spitze kämpfen. Trainerin Sabine Xanke und Laschets Bruder Michel verfolgen den Kampf um die Führung gespannt. „Am Ende wird abgerechnet“, warnt Xanke vor zu früher Freude. „Der hat zu Hause noch gesagt, er hat heute Feuer unterm Hintern. Mal sehen“, sagt der 17-jährige Michel und lacht. Ursprünglich wollte er im folgenden Rennen der Junioren teilnehmen. Aber nach einem längeren Urlaub ist er nicht mehr in Topform.
Die U19-Fahrer machen sich am Rande des Rennens bereits warm. David Koch von der RGG Bremen gibt sich noch entspannt. „An der Strecke ist es noch ruhig, aber ich freue mich schon“, sagt der 18-Jährige, der seit einem Jahr im Rennsattel sitzt.
Der 18-jährige Marcel Peschges hat sich für seinen Start viel vorgenommen: „Ich will heute aufs Podium fahren. Wenn das nicht klappt, sollten die Top 10 auf jeden Fall drin sein.“ Der VfR-Büttgen-Fahrer hat vor fünf Jahren mit dem Radsport angefangen. Im vergangenen Jahr siegte er bei den Rennen „Rund um die Burg“ und „Rund in Rheinbach“.
Nach dem U19-Rennen geht die Elite an den Start. In diesem Jahr geben sich unter anderem Christian Knees, Danilo Hondo, Marcel Sieber und Roger Kluge die Ehre. Zu Redaktionsschluss lagen die Rennergebnisse noch nicht vor.