Traglufthalle wird in den Ferien abgebaut
Weitere Unterkünfte für Flüchtlinge werden auch nicht weiter entwickelt.
Neuss. Die Flüchtlingsunterkünfte in Allerheiligen und in Uedesheim, die im August mit jeweils 50 Plätzen bezugsfertig sein sollten, werden in diesem Jahr nach gegenwärtigem Stand nicht benötigt und deshalb auch gar nicht erst gebaut. Das berichtete Bürgermeister Reiner Breuer am Dienstagabend in einer Bürgerversammlung in der Grundschule Allerheiligen rund 80 Zuhörern.
Breuer sprach aber ausdrücklich nur von Aussetzen des Vorhabens. „Ich kann nicht zusagen, dass der Standort aufgegeben wird“, sagte er am Dienstag. Aber er sagte zu, die Standorte in Allerheiligen und Uedesheim aus dem dezentralen Konzept für die Flüchtlingsunterbringung nur nach Bedarf zu entwickeln. Der Standort am Steinacker in Allerheiligen bleibe jedoch der von der Verwaltung bevorzugte.
Die Entscheidung zu diesem Moratorium war erst am Morgen im Verwaltungsvorstand gefallen, wo gemeinsam die verfügbaren Daten zur Entwicklung der Flüchtlingszahlen analysiert wurden. Gesicherte Zahlen habe die Bezirksregierung für Ende April in Aussicht gestellt, aber daran glaubt Breuer nicht. Woran er glaubt, ist allerdings, dass die etwa 300 Flüchtlinge, mit deren dauerhafter Zuweisung er über den Daumen gepeilt 2017 rechnet, anders untergebracht werden können.
Anders heißt für ihn auch, weder in größerem Umfang auf das ehemalige Alexius-Krankenhaus noch auf die Traglufthalle am Derendorfweg zurückgreifen zu müssen. Das „Alexius“ stehe nur bis Ende 2018 zur Verfügung, müsste aber mit großem Aufwand hergerichtet werden, um aus der Sammelunterkunft dauerhaft nutzbare und individuelle Wohnungen zu machen. Das stehe in keinem Verhältnis, sagte Breuer. Die Traglufthalle wiederum wird Ende der Osterferien abgebaut. Sie war 2016 gekauft worden, um — wie in Allerheiligen kurzfristig nötig — keine Turnhalle zum Flüchtlingsheim umfunktionieren zu müssen. Den Vorwurf der Geldverschwendung wies Reiner Breuer daher zurück. -nau