Trauer nach Tod des Vierjährigen
Am Montag fanden Badende einen leblosen Jungen im Bedburger Freibad. Über die Unfallursache ist nichts bekannt.
Grevenbroich. Auch am Tag nach dem schrecklichen Unfall stand noch nicht fest, wie ein vierjähriger Junge aus Grevenbroich im Bedburger Freibad ums Leben kam. „Eine finale Aussage können wir zurzeit nicht treffen“, sagte ein Sprecher der Polizei im Rhein-Erft-Kreis. Das Todesermittlungsverfahren wird am Mittwoch in die Hände der Staatsanwaltschaft Köln gelegt.
Rund 700 Menschen befanden sich am Montagnachmittag im Freibad an der Erftstraße, um einen sonnigen Tag zu genießen. Gegen 16 Uhr dann der Schock: Badegäste entdeckten den Vierjährigen leblos unter der Wasseroberfläche des Nichtschwimmerbeckens. Sie zogen den Jungen aus dem Pool und leisteten sofort Erste Hilfe, auch das Personal des Bades soll Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet haben. Der Notarzt, der wenige Minuten später dort war, habe versucht, das Leben des Kindes zu retten — vergeblich. Der Junge sei im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben, sagte ein Polizeisprecher.
Der Vierjährige soll das Freibad mit seinem Vater und weiteren Angehörigen besucht haben. War das Kind ohne Aufsicht? Wo befand sich das Bad-Personal zum Unfallzeitpunkt? Zu Fragen wie diesen wollte sich die Polizei nicht äußern. Der Stand der Ermittlungen werde frühestens Mittwoch bekanntgegeben, hieß es. Der Vater sei nach dem Unfall am Montag von Rettungskräften betreut worden. Mögliche Zeugen wurden von Kriminalbeamten befragt. Das Bad sei mit 700 Menschen nicht überfüllt gewesen. „Erst bei einer Zahl von 1500 Besuchern wird der Eingang geschlossen“, sagte ein Polizeisprecher. Nach dem Unfall sei der Betrieb fortgesetzt worden — auch, um keine Unruhe aufkommen zu lassen.
„Ich bin entsetzt und bestürzt über den schrecklichen Badeunfall in unserem Freibad. Die Rettungskräfte haben alles versucht — leider vergeblich“, postete Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach auf Facebook. Jegliche Spekulationen über den Unfallhergang seien müßig und würden der trauernden Familie nicht weiterhelfen, so Solbach, der auf die Polizei-Ermittlungen verwies. Sibille Brabender, Vertreterin des Bürgermeisters, und der zuständige Fachdienstleiter Wilfried Naujock hatten sich am Montagnachmittag sofort an den Unfallort begeben. „Unser ganzes Mitgefühl gehört in diesen schweren Stunden den Eltern und allen Angehörigen“, sagte Brabender. Wegen der laufenden Ermittlungen könne die Stadtverwaltung zurzeit keine Stellungnahme abgeben. Wegen des tödlichen Unfalls wurde der für Samstag geplante Spiel- und Action-Tag im Freibad abgesagt.
„Der von dem Tod des Kindes betroffenen Familie gilt das Mitgefühl der Stadtverwaltung — das ist eine schlimme Situation, die man keinem Menschen wünscht“, sagte der Grevenbroicher Rathaussprecher Stephan Renner. Bürgermeister Klaus Krützen werde sich mit einem Kondolenzschreiben an die Familie wenden und — wenn gewollt — seine Unterstützung anbieten.