Traumbilder gehen über die Wirklichkeit hinaus

Die Galerie ARTraum zeigt aktuell Werke von Michael Carré.

Foto: ati

Kaarst. Traumbilder sind Erfahrungshorizonte, die über die Wirklichkeit hinausgehen. Solche Traumbilder sind noch bis zum 6. Mai im ARTraum Thielemann, Sperberstraße 25, zu sehen. Der Künstler heißt Michel Carré — der 67-jährige Franzose wurde in Madagaskar geboren, studierte Kunst an der École des Beaux-Arts in Paris und lebt seit 1995 als freischaffender Künstler in Düsseldorf.

In die Ausstellung führte die Philosophin und Lyrikerin Frauke Tomczak aus Düsseldorf ein. „Die Bilder sind von eigenwilliger Leichtigkeit“, sagte Tomczak. Und sie zielen nicht auf die Wiedererkennbarkeit von Wirklichkeit ab. Die Arbeiten wirken ent- bis verrückt. Menschen und Wasser — das ist eine gängige Kombination, wobei der Künstler dem Wasser die Fähigkeit gegeben hat, auch schon mal von unten nach oben zu fließen. Die Figuren wirken wie Tanzende, auch sie scheinen der Realität entrückt zu sein.

Michel Carré spielt mit Irritationen. Er stellt Bewegungen dar, hat sich von der Alltagswirklichkeit abgekoppelt. Der Künstler versteht es, den Betrachter neugierig zu machen. Seine Bilder haben viel zu erzählen, auch wenn man vielleicht nicht alle ihre Botschaften verstehen mag. Die Opulenz ist auf jeden Fall enorm, dass trifft vor allem auf die malerische Auseinandersetzung mit Goethes „Faust“ zu, aber auch auf das großformatige Bild im Untergeschoss: Zwei Menschen, offenbar ein Mann und eine Frau, sitzen da seltsam vereint, umgeben von einer ungeheuren Fülle von Ornamentik. Der Dualismus von Mann und Frau ist hier das Thema — das gilt auch für die Kleinformate, in denen die beiden Geschlechter eng miteinander verbunden sind — hier ist die Malerei jedoch weniger verspielt, die Körper stehen eindeutiger im Mittelpunkt, es gibt kaum etwas, was von ihnen ablenken würde. barni

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