TuS-Sportstätten werden teurer

Für den Neubau eines Vereinsheims am Schlossstadion und die Sanierung der Turnhalle wird mehr Geld benötigt.

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Grevenbroich. Der TuS Grevenbroich bekommt bessere Bedingungen: Das Vereinsheim wird zugunsten eines neuen Flachbaus mit modernen Sanitäranlagen abgerissen, die nebenan liegende Turnhalle saniert.

Im April werden die bereits seit längerer Zeit geplanten Arbeiten beginnen. Doch bevor der erste Bagger anrollt, dringen schlechte Nachrichten aus dem Rathaus. Das zu 60 Prozent mit Geld aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) finanzierte Projekt wird teurer als geplant. Statt der geschätzten 2,4 werden 2,7 Millionen Euro fällig. Ein Unterschied von immerhin mehr als 300 000 Euro oder etwa 12,5 Prozent.

„Die 2,4 Millionen Euro basierten auf einer im Oktober 2015 getroffenen Schätzung“, sagt Sportdezernent Michael Heesch. Nach einer detaillierten Kostenermittlung von Anfang März 2017 stehe nun fest, dass das Vorhaben um eine sechsstellige Summe teurer wird. Ursachen dafür seien etwa Mehrkosten bei den Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen. Architekt Günter Quasten wird dem Sportausschuss am Dienstag die einzelnen Posten erläutern.

Teurer wird es auch, „weil zusätzliche Projekte in die Kostenberechnung miteinbezogen wurden, die nichts mit dem eigentlichen Bau zu tun haben“, betont Dirk Schwarz vom städtischen Gebäudemanagement. So müssen für archäologische Untersuchungen des Landschaftsverbandes zusätzliche 25 000 Euro ausgegeben werden, aufwendige Sondierungsbohrungen des Kampfmittelräumdienstes schlagen mit 32 000 Euro zu Buche.

Und: „Damit der Spielbetrieb des TuS während der einjährigen Bauphase weitergehen kann, müssen wir Geld für Provisorien ausgeben“, sagt Schwarz. Anlagen für Rasenberegnung, Flutlicht und Wasserversorgung sind in dem zum Abriss stehenden TuS-Heim untergebracht und müssen verlegt werden. Zudem gilt es Duschen und Umkleiden bereitzuhalten. Kosten: 25 900 Euro.

„Wir haben bereits Kontakt mit der Bezirksregierung aufgenommen und nachgefragt, ob diese zusätzlichen Kosten über das ISEK-Programm förderfähig sind“, sagt Dirk Schwarz. Für unmöglich hält er das nicht: „Immerhin fiel die ebenfalls mit ISEK-Mitteln sanierte Alte Feuerwache um 60 000 Euro günstiger aus als geplant.“ Schwarz hofft, den Sportpolitikern dazu am Dienstag mehr sagen zu können.

Schon jetzt sorgen die zusätzlichen Kosten für Unmut unter Grevenbroicher Politikern. „300 000 Euro — das ist schon eine Nummer“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kaiser: „Davon bauen andere Einfamilienhäuser.“ Er sei erstaunt darüber, „dass wir in dieser Stadt schon wieder ein Projekt mit Mehrkosten haben“. Auch Rosemarie Cremer (SPD), Vizevorsitzende des Sportausschusses, ärgert sich über die zusätzlichen Ausgaben: „Ich hoffe, dass wir dieses Geld über das ISEK-Programm finanziert bekommen werden“, sagt sie.

Schon der neue Hybridrasen im Schlossstadion verteuerte sich um 33 000 Euro. Am Dienstag werden dem Sportausschuss zusätzlich die Planungen für ein neues Kunstrasen-Kleinspielfeld vorgestellt.