Uedesheim: Die Zukunft des Sandhofsees

Der Pächter schätzt, dass das Zentrum für Wassersport noch in diesem Jahr steht.

Neuss. Ulrich Ziegler steht am Ufer des Sandhofsees in Uedesheim, er sieht auf das klare Wasser, das der Wind in kleinen Wellen ans Ufer treibt, und die Pflanzen, die sich der Sonne entgegenrecken. Und er sieht bereits das neue Vereinsheim des Tauchsportvereins Pulchra Amphora vor sich, die Sonnenterrasse, das Bootshaus, die Slipanlage, den Steg.

Noch ist das Gelände gesperrt. Doch bereits im nächsten Sommer könnten Kinder und Jugendliche endlich am See tauchen, segeln oder rudern lernen und am ein oder anderen Abend ihre Zelte auf der Wiese am Wasser aufschlagen. "Wir haben das klare Ziel, dass das Wassersportzentrum noch in diesem Jahr steht", sagt Ziegler und zieht, wie um die Ernsthaftigkeit des Unterfangens zu beweisen, ein Papier aus seiner Mappe: den Bauantrag, den er bei der Stadt eingereicht hat. Ist der erst genehmigt, will der Verein als Bauherr des neuen Wassersportzentrums endlich loslegen.

Ziegler denkt an ein Vereinsheim in Fertigbauweise, das gehe schneller. Nach der Bestellung kann die Firma die einzelnen Teile in ungefähr acht Wochen liefern, nur etwa zwei Wochen dauert dann der Aufbau.

Der Entwurf für das Haus stammt von einem Vereinsmitglied. Runde Fenster und Aufbauten erinnern an Bullaugen und die Kajüte eines Schiffes. Ein Schulungsraum von 100Quadratmetern ist eingeplant, ebenso Waschräume und eine Teeküche, im ersten Stock zwei weitere Räume, die insgesamt 65Quadratmeter umfassen. Ein mutiges Projekt, das sagt auch Ziegler: "Schließlich tragen wir das Risiko alleine."

Seit vergangenem Jahr ist der Verein Pächter des Sees und Partner der Stadt. Eigentlich wollte Pulchra Amphora weitere Vereine gewinnen, die den Bau des Haupthauses unterstützen. Das ist nicht gelungen.

Jetzt trägt der Verein die Hälfte der Baukosten von 530000 Euro für das Vereinsheim allein, die andere Hälfte wird die Stadt übernehmen. Dazu kommen Jollenlager, Slipweg und Steg, die mit 180000 Euro zu Buche schlagen und an denen sich die Stadt ebenfalls beteiligt. Sechs weitere Nutzer, zu denen unter anderem der Neusser Ruder- und Kanuverein sowie der Yachtclub Novesia gehören, kommen dafür über Mietzahlungen teilweise auf.

Das jedenfalls sehen die Nutzungsverträge vor, die den Vereinen bereits zugegangen sind. Lange haben die Beteiligten um den Wortlaut gerungen. Ziegler deutet auf sein graues Haar: " Das ist mir während der Verhandlungen gewachsen." Jetzt aber hätten sich die Vereine geeinigt. "Am 16.August werden wir uns treffen, um am Feinschliff zu arbeiten", sagt Ziegler und wirft einen letzten stolzen Blick auf das Gelände, auf dem dann auch einmal das Vereinsheim stehen wird.