Unfallkreuzung: Blitzer soll Verkehrssituation beruhigen
An der Kreuzung L380/L280 kommt es immer wieder zu Unfällen.
Dormagen. Immer wieder kracht es an der Kreuzung L380/L280. Da sie auf einer Anhöhe liegt, ist der Gegenverkehr oft spät zu erkennen — viel zu spät, wie sieben Unfälle mit 27 Verletzten seit 2016 beweisen. Ein Grund: Viele Autos aus Nievenheim sind vor der Ampel zu schnell auf der Neusser Straße unterwegs. Die verdeckte Verkehrsmessung der Stadt in der Vorwoche hat genau das bestätigt: 2239 von 36 290 Fahrzeugen waren zu schnell. Ein Auto war am Dienstagnachmittag mit 167 Kilometern pro Stunde statt der vorgeschriebenen 50 unterwegs. Die Stadt schlägt dem Hauptausschuss (Sitzung am 13. Juni) vor, dort einen Starenkasten zu installieren.
Nach Angaben der Stadt hatte das Ordnungsamt eine Woche lang Fahrzeuge aus Richtung Nievenheim gemessen: 36 290 Fahrzeuge passierten den Messpunkt vor der Ampelkreuzung, wo 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind — in Spitzenzeiten waren es 517 Fahrzeuge pro Stunde. Mit durchschnittlich Tempo 39 näherten sich rund 85 Prozent der Autofahrer der unübersichtlichen Kreuzung — bei Rot oder Grün. Insgesamt wurden 2239 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, davon 834 mit mehr als Tempo 60, 399 mit mehr als 70 und 29 mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde.
„In Anbetracht der Unfalllage an der Kreuzung kann ich das Verhalten einiger Autofahrer nicht nachvollziehen, die mit ihrer Fahrweise Menschen in Gefahr bringen“, kritisiert Bürgermeister Erik Lierenfeld. Die Höchstgeschwindigkeit von 167 Kilometern pro Stunde nannte er „unverantwortlich und nicht akzeptabel“.
Die Stadt will der Raserei zum Schutz der Verkehrsteilnehmer mit einer „ortsfesten Blitzanlage“ ein Ende setzen. Je nach Anbieter belaufen sich die Kosten für das 24-monatige Leasing eines Starenkastens im mittleren fünfstelligen Bereich. Genauere Zahlen werden die Preisanfragen an die Firmen ergeben. „Das ist viel Geld, was nicht nötig wäre, wenn sich alle an die Geschwindigkeit halten würden. Es ist aber erforderlich, um die unfallträchtige Kreuzung zu entschärfen“, sagt der Bürgermeister.