Verbraucherzentrale in Neuss öffnet erst im Herbst

Der Meererhof ist Favorit für den Standort — die Sparkasse zieht dort aus und sucht einen Käufer.

Neuss. In gut zwei Wochen sollte sie eigentlich ihren Betrieb aufnehmen. Doch daraus wird nichts. Der Start für die Verbraucherberatung in Neuss verzögert sich wohl um mehrere Monate. „Der 1. August wird nicht gehen“, sagte Brigitte Rittmann-Bauer von der Verbraucherzentrale (VZ) NRW. Grund seien die Probleme bei der Suche nach geeigneten Geschäftsräumen, die immer noch nicht abgeschlossen ist. „Wir versuchen, die Geschäftsstelle so schnell wie möglich einzurichten. Wir wollen auf jeden Fall in diesem Jahr beginnen“, hieß es bei der Verbraucherzentrale. Ein konkreter neuer Zeitplan wurde noch nicht benannt.

Der Vertrag zwischen Stadt und Verbraucherzentrale beginnt indes am 1. August. Dann läuft auch die Förderung der Einrichtung durch die Stadt und das Land NRW an. Die Stadt bezahlt einmalig 60 000 Euro für die Einrichtung der Beratungsstelle und für den Betrieb noch einmal 125 000 Euro jährlich. Das Land hatte seine Zusage erteilt, die Hälfte der Betriebskosten bis 2020 zu übernehmen. Für diesen Zeitraum läuft auch der Vertrag von Stadt und Verbraucherberatungsstelle.

Eigentlich war in dem Vertrag der 1. August als Beginn der Beratung vorgesehen. Dass dieser Termin nicht einzuhalten sein würde, war bereits im Mai abzusehen. Zu lange fand die Verbraucherzentrale keine geeignete Unterkunft in der Neusser Innenstadt. Bereits im Mai beklagte sich Matthias Arkenstette, Geschäftsführer der VZ NRW, dass gute und bezahlbare Angebote in der Neusser City fehlten.

Es gibt aber mittlerweile wohl konkrete Alternativen, auf die sich die Verhandlungen zwischen Stadt und Verbraucherzentrale konzentrieren. „Wir sind jetzt ein Stück weiter gekommen und optimistisch, dass wir zum Abschluss kommen werden“, sagte Brigitte Rittmann-Bauer. Offenbar gibt es einen Favoriten als Standort der Beratungsstelle: Das Ladenlokal in der Passage Meererhof, in dem derzeit noch das Immobilien-Center der Sparkasse Neuss arbeitet. Der Landtagsabgeordnete Reiner Breuer hatte diesen Standort im Mai ins Gespräch gebracht.

Die Sparkasse verlässt den Meererhof zum 15. September. Das bestätigte gestern Sparkassen-Sprecher Rainer Franzen. „Die Kompetenz unseres Immobilien-Centers wird in der Fläche verteilt. Die Kollegen werden in den Regionalvertrieben tätig und sind so wesentlich näher beim Kunden“, erklärte er. Vom Erdgeschoss und von der ersten Etage im Meererhof, Teileigentum der Sparkasse, werde man sich trennen. „Wir stehen mit mehreren Interessenten in Verhandlungen“, so Franzen.

„Wenn realisiert wird, dass die Verbraucherzentrale in den Meererhof zieht, könnte dies wieder zur 1A-Lage in Neuss werden. Der Standort ist gut geeignet“, sagt Reiner Breuer. „Jetzt ist es wichtig, dies schnell zu realisieren.“ Dies erfordert auch Umbau-Arbeiten. Beispielsweise muss die Verbraucherzentrale barrierefrei erreichbar sein.