Verkehrsentlastung: Wichtige Entscheidungen stehen an

Für Ortsumgehung Nievenheim und A 57-Anschluss wird 2018 wichtig.

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Dormagen. Verkehr und Mobilität spielen für die fast 65 000 Einwohner zählende Mittelstadt Dormagen eine bedeutende Rolle. Zwischen den beiden Metropolen Düsseldorf und Köln gelegen, ist eine zeitgemäße Anbindung dorthin unverzichtbar, um als Standort zu profitieren. In der Stadt selbst sind die Bürger vor allzu großen Verkehrsbelastungen zu schützen. Vor diesem Hintergrund zeichnen sich für das neue Jahr wichtige Projekte und Entscheidungen ab: die Ortsumgehung für Nievenheim, Baurecht für den sechsstreifigen Ausbau der A 57 im Bereich Dormagen, die Planfeststellung für den Autobahnanschluss Delrath.

Dass die Stadt die Nöte der Menschen wahrnimmt, lässt sich gut am Beispiel Nievenheim belegen, einem großen Ortsteil, durch den täglich große Verkehrsströme fließen, die für erhebliche Belastungen von Anwohnern und Autofahrern aus Nievenheim selbst führen. Immer wieder ist der Verkehr Thema von Bürgerversdammlungen. Endlich, vor sechs Wochen, konnten die Besucher die Gesamtschul-Aula mit der Gewissheit verlassen, dass bald etwas passiert. Denn die Ingenieurgesellschaft Brilon Bondzio Weiser (Bochum) präsentierte eine Reihe von Vorschlägen, wie Nievenheim und Delrath entlastet werden können.

Danach zeichnet sich ab, dass die Verlängerung der Marie-Schlei-Straße mit einer Anbindung durch den Kohnacker an die L 380 (Neusser Straße) offenbar die beste Variante ist. Im Februar soll ein Abschlussbericht vorliegen, dann könnte eine Entscheidung fallen. Bürgermeister Erik Lierenfeld versprach in der Bürgerversammlung, dass eine Ortsumgehung unabhängig von der Planung der A 57-Anschlussstelle Delrath zu sehen sei und „daher auch zügig vorangetrieben werden könnte“. Ein Thema war auch eine nördlich von Nievenheim gelegene Verbindung der geplanten Anschlussstelle Delrath zur L 380. Als wahrscheinlich erscheint eine Umsetzung jedoch nicht.

Nicht nur Nievenheim, ganz Dormagen sieht inzwischen wieder hoffnungsvoll dem Bau der neuen A 57-Abfahrt entgegen. Die Sitzung des Nahverkehrsausschusses in Grevenbroich im Oktober fühlte sich so an, als sei dort der Gordische Knoten durchgeschlagen worden. Jedenfalls bilanzierte die gleiche Bochumer Ingenieurgesellschaft, dass diese Anschlussstelle unverzichtbar sei und es keine bessere Alternative gebe als die bislang favorisierte mit zwei Zubringern aus Richtung Allerheiligen und vom Zinkhüttenweg aus.

Jetzt geht es darum, weitere Unterlagen zu beschaffen und um die Einschätzung der (neuen) Regierungspräsidentin. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke prognostizierte beim Unternehmertreff im Juni, dass Ende 2019 Baurecht bestehen und der Anschluss ein Jahr darauf fertig sein könnte.

Beim A 57-Ausbau geht es in 2018 um eine Reihe von Erörterungsterminen. Läuft alles glatt, liegt Anfang 2019 Baurecht vor.