Viele Stolperfallen in Neusser Parks

Immer mehr Bürger beschweren sich über marode Gehwege. CDU-Mann Johannes Schmitz fordert die Stadt zum Handeln auf.

Foto: Andreas Woitschützke

Neuss. Der Park „Alter Schulhof“ am Rheinufer in Grimlinghausen ist ein äußerst beliebter Treffpunkt. „Gerade die Bewohner des nahegelegenen Seniorenheims drehen dort gerne ihre Runde und genießen den Blick auf den Rhein. Umso schlimmer ist es, dass der Weg in keinem guten Zustand ist. Einzelne Gehwegplatten haben sich gelöst, stehen hoch und werden zur gefährlichen Stolperfalle“, sagt Johannes Schmitz. Der Grimlinghausener Stadtverordnete hat den Missstand bei der Stadt bereits gemeldet. „Ich habe der neu eingerichteten Servicestelle des Bürgermeisters geschrieben. Rund drei Wochen später habe ich auch gesehen, dass ein Trupp von Bauarbeitern am Weg gearbeitet hat“, sagt der CDU-Politiker. Das Ergebnis stellte ihn allerdings nicht zufrieden.

Statt die Platten auszutauschen und den Weg instandzusetzen, seien lediglich die beanstandeten Steine entfernt worden. „Die Lücken wurden mit Schotter aufgefüllt und die übrigen Platten so gelassen, wie sie waren. Dabei ist absehbar, dass sie sich bald auch lösen werden“, sagt Schmitz. Der Park in Grimlinghausen ist wahrlich kein Einzelfall. Anwohner der Straße „Am alten Weiher“ ärgern sich zum Beispiel über Schlaglöcher auf dem Weg am Erftmühlengraben. „Das kann gefährlich werden, wenn man mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs ist“, erklärte eine ältere Anwohnerin.

MatthiasWelpmann, Umweltdezernent

Matthias Welpmann, Umweltdezernent der Stadt Neuss, kennt das Problem. „Wir bekommen immer wieder Meldungen von Bürgern, dass die Wege in keinem guten Zustand sind. Wir bemühen uns, die Parkanlagen in Ordnung zu halten. Aber uns fehlt Personal und Geld, um alles optimal zu versorgen.“ Die Sanierung der Wege im Stadtgarten sei in diesem Jahr nicht vorgesehen. „Wir haben dort schon einige Wege neu gedeckt. Weitere werden wir erst im Jahr 2017 in Angriff nehmen. Es sei denn, dort tun sich richtige Schlaglöcher auf. Dann sollen die Bürger uns das melden und wir werden die Löcher verfüllen“, sagt Matthias Welpmann.

Seine Mitarbeiter seien derzeit mit Strauch- und Baumschnitt beschäftigt. „Rückschnitte, Entfernung von Totholz oder auch Fällungen müssen vor dem 1. März erledigt sein. Danach erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz aus Rücksicht auf nistende Vögel bis 30. September nur noch schonende Form- und Pflegeschnitte“, erläutert Matthias Welpmann. Eine Kolonne kümmere sich außerdem um die Wege in den Parks. „Das sind aber nur drei Mann“, betont der Umweltdezernent.

Schäden in Asphaltdecken würden dem Tiefbauamt gemeldet, das die Reparatur in Auftrag gebe. Sogenannte wassergebundene Wegdecken — die von den Bürgern als Schotter wahrgenommen werden — würden die Mitarbeiter selbst ausbessern und instandsetzen. So auch im Grimlinghausener Park. „Die Platten sind durch eine wasserdurchlässige Oberfläche ersetzt worden. Das ist heute üblich, damit das Regenwasser im Boden versickern kann“, sagt Matthias Welpmann.

Für die rund 1000 Hektar öffentliche Grünflächen in Neuss stünden ihm insgesamt 65 Mitarbeiter zur Verfügung. „Die Parks sind zum Teil sehr pflegeintensiv. Um sie ordentlich zu versorgen, bräuchten wir mindestens 100 Leute“, sagt Welpmann.