Warnstreik führt zu Engpässen bei der Müllabfuhr
Im Rhein-Kreis Neuss legten gestern etwa 80 Mitarbeiter der EGN ihre Arbeit nieder.
Rhein-Kreis. Der Tarifkonflikt in der privaten Abfallwirtschaft hat gestern bei zahlreichen Bürgern im Rhein-Kreis für Ärger gesorgt. Weil rund 80 Mitarbeiter der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) in den Warnstreik traten, waren die Deponien in Neuss und Dormagen nur eingeschränkt nutzbar.
In Grevenbroich wurden etliche Mülltonnen nicht geleert. „Rund 50 Prozent der Kollegen der Deponie und Kleinanlieferstation in Neuss-Grefrath und der Logistik Dormagen beteiligten sich“, sagte Nikolaus Houben vom EGN-Betriebsrat. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten in der privaten Abfallwirtschaft zu Warnstreiks aufgerufen, Verdi fordert sieben Prozent mehr Lohn. Die Auswirkungen spürten Bürger in Grevenbroich, Neuss und Dormagen. Sechs Müllwagen rückten zunächst nicht nach Grevenbroich aus. Betroffen war in der Schlossstadt die Restmülltonne im Abfuhrbezirk 3, die blaue Tonne im Bezirk 7 und die braune Tonne im Bezirk 2. Zwar wurden gegen 11 Uhr die ersten Tonnen geleert, doch die Streikaktion hat bis zum Wochenende Folgen: Die Abfuhr verschiebt sich um bis zu einen Tag. „Die Gefäße sollen wie gewohnt an die Straße gestellt werden und so lange stehen bleiben, bis sie geleert sind“, erklärt EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold. In Neuss waren die Deponie und Kleinlieferstation betroffen, letztere öffnete erst um 9.30 Uhr. „Danach ging es mit halber Kraft weiter, es musste mit Wartezeiten gerechnet werden“, berichtet Houben. In Dormagen wurde die braune Tonne zunächst nicht geleert, gegen 11 Uhr lief die Abfuhr wieder an. Verdi will den Forderungen Nachdruck verleihen. „Die Arbeitgeber haben ein Angebot von 1,1 Prozent vorgelegt, das reicht nicht. 2014 gab es nur eine Einmal-Zahlung“, sagt Betriebsrat Nikolaus Houben. cso-