Ärzte lehnen Reform der Notfallpraxen ab
Bei außerordentlicher Vollversammlung wurde Resolution verabschiedet.
Dormagen. Die Dormagener Ärzteschaft kämpft weiter mit Politik und Verwaltung in Stadt und Rhein-Kreis für den Erhalt der Notfallpraxis an der Elsa-Brändström-Straße. Jetzt haben die Dormagener Ärzte auf einer außerordentlichen Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit eine Resolution verabschiedet, mit der sie die KV-Reform ablehnen, wie Dr. Udo Kratel, Vorsitzender des Praxisnetzes, mitteilte: „Die Dormagener Ärzteschaft und das Praxisnetz Dormagen setzen sich für den Erhalt der wohnortnahen Versorgung der Dormagener Bevölkerung in der Dormagener Notfallpraxis ein, die innerhalb der bewährten Strukturen weitergeführt werden soll.“ Das Praxisnetz werde weiter alles dafür tun, um die „Notfallversorgung außerhalb der Praxisöffnungszeiten auf dem bewährten Niveau zu erhalten“.
Nach Plänen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein sollen nur 41 der 84 Notfallpraxen erhalten bleiben — auch die Notfallpraxis in Dormagen, die mehr als 10 000 Patienten pro Jahr versorgt, wäre betroffen. Das hatte zu Appellen von Bürgermeister Erik Lierenfeld, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Parteien geführt. Lierenfeld hat den Vorstand des Praxisnetzes zum Hauptausschuss am 24. März eingeladen, wo ein weiterer Beschluss gegen die geplante Notfallpraxis-Schließung erwartet wird.
Auch der Städte- und Gemeindebund NRW hat sich für den Erhalt der Notfallpraxen zur Sicherung der medizinischen Versorgung ausgesprochen. Hauptgeschäftsführer Bernd Jürgen Schneider befürchtet Probleme für ohnehin stark belastete Notfallambulanzen der Krankenhäuser: „Betroffene im ländlichen Raum, wo Notfallpraxen schwierig zu erreichen sind, würden vermutlich nicht diese, sondern das nächstgelegene Krankenhaus mit einer Notfallambulanz aufsuchen.“