Kreisverkehr teilt Bataverstraße
Meerbuscher befürchten mehr Autoverkehr aus Neuss.
Neuss. Das geplantes Gewerbegebiet an der Bataverstraße mit 600 Beschäftigten sorgt im Meerbuscher Rathaus für Verstimmung. Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) hält die von der Stadt Neuss zu den verkehrlichen Auswirkungen gemachten Angaben für „unrealistisch“ und stellt heute im Planungsausschuss eine Stellungnahme zu diesem Thema vor, die schon Richtung Neuss abgeschickt wurde. Tenor und Zeitpunkt wundern den Neusser Planungsdezernenten Christoph Hölters, denn der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet, zu dem auch die Nachbarstadt gehört wurde, ist seit langem rechtskräftig. Diesem Verfahren lag auch ein Verkehrsgutachten zugrunde.
In Meerbusch bezweifelt man die Aussage der Neusser, wonach das neue Gewerbegebiet an der Stadtgrenze „das Meerbuscher Straßennetz kaum spürbar belasten dürfte“. Der Fachgutachter, so die Kritik aus Meerbusch, liege mit seinen Annahmen zur Verkehrserzeugung „an der absoluten Untergrenze der in der Fachliteratur angegebenen Werte“. Da die Idee der Neusser, eine Anbindung an die Autobahn A 52 über die Zülpicher Straße herzustellen, von Düsseldorfer Seite nicht unterstützt wurde, werde, so glaubt man in Meerbusch, ein großer Teil des Verkehrs seinen Weg über innerörtliche Straßen suchen. Die Strecke durch Meerbusch sei nämlich kürzer und damit attraktiver als die Strecke über Neusser und Düsseldorfer Gebiet. Dieses Szenario teilt Hölters nicht. Der derzeit laufende Ausbau der Bataver Straße diene auch dazu, die erwarteten zusätzlichen Verkehre aufzunehmen, sagt er.
Der erste Abschnitt der Bataver Straße ist in Bau, der zweite — bis zur Meerbuscher Stadtgrenze — wird abschnittsweise folgen. Als erste Teilmaßnahme wurde jetzt der Bau eines Kreisverkehrs in Höhe der Zufahrt zum Real-Markt beschlossen. Der neue Kreisel, so betont Gerd Eckers vom Tiefbaumanagement, wird auch dazu dienen, die Gewerbeflächen östlich der Bataverstraße zu erschließen. Vor allem aber teilt er die Straße optisch, damit der Autofahrer merke, so Eckers, wo er das Gewerbegebiet verlässt. Bauzeit: sechs Monate. Kosten: 740 000 Euro