Werhahn KG stellt Führungsspitze neu auf
Anton Werhahn wechselt in den Verwaltungsrat. Sein Nachfolger wird Paolo Dell’Antonio.
Neuss. Großes Stühlerücken an der Spitze der Wilh. Werhahn KG: Anton Werhahn (59), der seit 2005 in fünfter Generation als Vorstandssprecher das Neusser Familienunternehmen führt, wechselt in den Verwaltungsrat und wurde sogleich zum Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums gewählt. Nachfolger von Anton Werhahn als Sprecher des Vorstandes wird Paolo Dell’Antonio (55), der im vergangenen Sommer nach Neuss in die Werhahn-Zentrale kam, und zuvor 17 Jahre im Vorstand Mast-Jägermeister SE in Wolfenbüttel tätig war, davon neun Jahre als Vorstandssprecher.
„Mit Paolo Dell’Antonio haben wir eine in der Führung eines Familienunternehmens erfahrene Persönlichkeit zum künftigen Koordinator der Vorstandsarbeit ernannt“, sagt Gabriela-Maria Baum-D’Ambra, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates.
Dell’Antonio wird gemeinsam mit Kathrin Dahnke (57, Finanzen) den zweiköpfigen Holding-Vorstand der Werhahn KG bilden, dem somit erstmals in der 177 Jahre langen Firmengeschichte kein Familienmitglied angehört. Allerdings ist auch künftig ein Dreiergremium vorgesehen; ein drittes Mitglied werde noch gesucht. Der Neusser Mischkonzern zählt seit Jahren zu den größten Familienunternehmen in Deutschland, für den weltweit rund 10 000 Mitarbeiter einen Umsatz von zuletzt 3,3 Milliarden Euro erwirtschafteten. Bei der jüngsten Gesellschafterversammlung wurden die von langer Hand geplanten personellen Veränderungen vollzogen. So schied Peter Bettermann nach Erreichen der satzungsgemäßen Altersgrenze aus dem Verwaltungsrat aus. Er gehörte dem Gremium seit 2002 an, war viele Jahre dessen stellvertretender Vorsitzender und übernahm den Vorsitz 2015. Auch Klaus Trützschler, der viele Jahre den Bilanzausschuss geleitet hat, zieht sich aus dem Aufsichtsrat zurück. Bereits zum Jahreswechsel 2017/18 wurde der Finanzexperte Fritz Oidtmann neues Verwaltungsratsmitglied.
Anton Werhahn, 1990 in den Vorstand gewählt, legte zuletzt zwei Rekordbilanzen vor. Der Konzernüberschuss von 105 Millionen Euro bedeutete 2016 das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte; es wurde nur 2015 mit 147 Millionen Euro übertroffen. Wenn sich der Konzern heute auf drei (fast) gleichstarke Sektoren (Baustoffe, Konsumgüter, Finanzen) stützt, entspricht das der Firmen-Philosophie, Risiken zu verteilen, sich auf strategisch wichtige Geschäftsfelder zu konzentrieren und immer in der Lage zu sein, sich Marktentwicklungen anzupassen. Der letzte Mosaikstein wurde mit dem Verkauf der Mühlensparte 2014 gesetzt.
Baum-D’Ambra dankte Werhahn „für seine langjährige, maßgebliche und sehr erfolgreiche Arbeit“. Er habe die kontinuierliche Weiterentwicklung der Geschäftsbereiche forciert. Es sei eine Freude, dass er als Verwaltungsratsvorsitzender der Werhahn KG weiter eng verbunden bleibe.