Zahnärztlicher Dienst wird 75: Ausstellung soll aufklären

Zahnärztlicher Dienst feiert 75-jähriges Bestehen. Ausstellung im Kreishaus dauert bis 4. Oktober.

Rhein-Kreis Neuss. Eine Dose Cola entspricht zwölf Zuckerwürfeln, eine Packung Mohrenköpfe 45, eine Tüte Gummibärchen sogar 63. Bei der Jubiläumsausstellung „75 Jahre Schulzahnarzt“ im Kreishaus in Neuss machten nicht nur die Kinder der Grundschule „Die Brücke“ gestern große Augen — und der ein oder andere wird sich künftig womöglich doch überlegen, ob er nicht lieber zum Apfel greifen soll, wenn der kleine Hunger kommt.

Das Jubiläum am Tag der Zahngesundheit zu feiern, passt natürlich. Die in diesem Rahmen formulierten Ziele „Eigenverantwortung fördern, Aufklärung leisten und die Begeisterung bei Kindern für das Thema wecken“ seien übertragbar auf die Arbeit des Zahnärztlichen Dienstes, erklärt Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky, der zudem betont: „Dass es sich gelohnt hat, die Förderung der Zahnprophylaxe sogar gesetzlich zu verankern, lässt sich an den erzielten Erfolgen ablesen.“ So hätten inzwischen 80 Prozent der Kindergartenkinder und 60 Prozent der Schulneulinge gesunde Zähne.

Ansgar Pöggeler, Leiter des Schulzahnärztlichen Dienstes beim Kreis, ist bemüht, Eltern wie Kinder so früh wie möglich für das Thema zu sensibilisieren. „Viele denken, die Milchzähne seien nicht so wichtig, weil die ja ohnehin ausfallen. Das ist falsch.“ Schon im Kindergarten seien er und seine Mitarbeiter bemüht, bei Kindern das Zähneputzen als festes Tagesritual zu institutionalisieren. „Ob das gelingt, hängt natürlich immer auch vom jeweiligen sozialen Status ab“, fügt Pöggeler hinzu.

Etwa 30 000 Kinder würden pro Jahr untersucht. Der jeweilige Ablauf habe sich im Verlauf der Jahre natürlich geändert, bestätigt der Zahnarzt: „Ich kann die Kinder heute nicht mehr stramm in der Schlange stehen lassen und muss versuchen, spielerisch ihr Vertrauen zu gewinnen.“

Mit der Gründung des Arbeitskreises Zahngesundheit im Kreis Neuss 1991 — zusammen mit den Krankenkassen — sei die Arbeit nochmals aufgewertet worden, sagt Claudia Schütz vom Zahnärztlichen Dienst: „Wir haben weiteres Personal und zwei Prophylaxebusse für die Zahnputzübungen in Schulen bekommen.“

Die Kernpunkte der Arbeit seien aber all die Jahre über gleich geblieben: Unterweisung in Mundhygiene und Ernährungsverhalten, Zahnuntersuchung durch den Schulzahnarzt und Benachrichtigung der Eltern bei Behandlungsbedürftigkeit.