Mobilität im Rhein-Kreis Neuss Ein Radfahr-Konzept für die Rheinische Region
Rhein-Kreis/Erkelenz · Das Rad-Netz im Rheinischen Revier soll ausgebaut werden. Der Weg ist noch weit.
Das Rheinische Revier soll im Rahmen des Strukturwandels zu einer Modellregion für nachhaltige Mobilität entwickelt werden. Hierzu wurde in den vergangenen zwölf Monaten ein „Gesamtregionales Radverkehrskonzept für das Rheinische Revier“ erarbeitet. Ziemlich abstrakt und nicht auf einzelne Maßnahmen eingehend war das Ergebnis zum Radverkehrskonzept für das Rheinische Revier, das bei einer Abschlusskonferenz vom Zweckverband Landfolge Garzweiler in der Erkelenzer Stadthalle vorgestellt wurde.
Den Schwerpunkt bei der Konzepterarbeitung legte Ralf Kaulen vom beauftragten Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen auf ein zukünftiges Netz von Radschnellwegen und Radvorrangrouten. Rund 2050 Kilometer lang sollen in der Summe diese Strecken sein. Um sie zu realisieren, sind rund 1300 Einzelmaßnahmen erforderlich. 33 Radschnellwege mit einer Länge von rund 300 Kilometern sind geplant, wozu allerdings zuvor Machbarkeitsstudien erforderlich sind.
Bislang bestehen in der großflächigen Region drei Schnellwege mit einer Länge von 81 Kilometern. Hinzu sollen über 1000 Kilometer auf Radvorrangrouten kommen, 300 Kilometer müssten neu, 600 Kilometer ausgebaut werden, außerdem sind rund zusätzliche 450 Kilometer Fahrradstraßen. „Wir müssen Gas geben, wenn wir bis 2040 fertig sein wollen“, meinte Kaulen in seiner Präsentation.Am Land NRW soll es nicht scheitern, versicherte Peter London als Vertreter des Verkehrsministeriums bei einer anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Zweckverbandsgeschäftsführers Volker Mielchen. Kaulen betonte, dass zu diesen „Filetstücken“ die rund 5000 Kilometer Radwege in den Kommunen kommen. Dieses „Basisnetzwerk“ müsse aufgearbeitet und mit den Schnellwegen und Vorrangrouten verknüpft werden. Auch die Kommunen im Rhein-Kreis Neuss sollen für Fahrradfahrer besser vernetzt werden.
Zunächst geht es darum, die Kommunen zu motivieren. Sie erhalten die Maßnahmenlisten, wie Sarah Dartenne vom Planungsbüro erklärte. Die Kommunen müssen letztendlich entscheiden, ob und inwieweit sie das Konzept mittragen und ob sie etwa auch den „rheinischen Radweg“ als einheitlichen Radweg akzeptieren. „Die Netzplanung haben wir, jetzt geht es um das Umsetzungskonzept“, sagte Kaulen. Nun liege es am Zweckverband Rheinisches Revier, ob er den entsprechenden Beschluss fasst. Danach müssten die Kommunen möglichst gleichlautende Beschlüsse fassen.