Weihnachten in Meerbusch 100 Päckchen für Bedürftige

Meerbusch · Der Verein „Meerbusch hilft“ berichtet, dass die Nachfrage bei der Tafel steigt, besonders in Büderich. Vor der Schließung zwischen den Feiertagen gibt es noch einige Weihnachtsüberraschungen.

Jochen Petzold (links) und Dirk Thorand freuen sich über die bunten Päckchen des Kindergartens Marienheim, die eine Ehrenamtliche ausgibt.

Foto: Angelika Kirchholtes

Geteilte Freude ist doppelte Freude: 100 Päckchen haben die Kinder des Kindergartens Marienheim für bedürftige Familien mit Kindern im gleichen Alter gepackt, die bei der Meerbuscher Tafel registriert sind. „Wir freuen uns sehr über diese Initiative des Büdericher Kindergartens“, sagen Dirk Thorand und Jochen Petzold vom Verein „Meerbusch hilft“, der in Osterath, Büderich und Lank die Tafeln betreibt. Freudestrahlend nimmt gerade eine Mutter das in schönes Weihnachtsgeschenkpapier eingewickelte Päckchen entgegen. Sie hat zuvor im evangelischen Gemeindezentrum Osterath ihre wöchentliche Tüte voll mit Lebensmitteln abgeholt.

Apfelsinen, Äpfel, Fenchel und Porree, Brot und Brötchen sind nur einige der Dinge, die jede Woche regelmäßig von Geschäften und Firmen gespendet und gegen einen Obolus von zwei Euro verteilt werden. „Sie würden sonst weggeworfen, weil sie in den Geschäften nicht mehr angeboten werden können, oder kommen aus Überproduktion“, erklärt Thorand. So stehen derzeit viele Kartons Cornflakes zur Verfügung, die bei den Kids sehr begehrt sind.

Logistiker Andreas Matz hat die Weihnachtstüten bei der Tochterfirma Wendt von 3M abgeholt.

Foto: Angelika Kirchholtes

Andreas Matz, hauptamtlicher Logistiker des Vereins, hat zudem Kontakt zu einem Safthersteller geknüpft, der viele Liter schönsten Apfelsafts gespendet hat, weil dieser zwei Prozent zu viel Wasser enthalten habe und daher nicht mehr in den Handel gekommen sei. Rund 70 Tonnen Lebensmittel würden so im Jahr gerettet, hat der Verein berechnet. Der Bedarf sei ungebrochen und nehme besonders in Büderich stark zu, so Thorand. Trotz Corona-Pandemie seien die Tafeln das ganz Jahr geöffnet gewesen, nachdem der Verein die Abläufe stärker strukturiert und ein Hygienekonzept entwickelt habe. So gibt es heute statt eines offenen Angebots an Tischen vier Stationen hinter Plexiglas, von wo die Ehrenamtlichen das Gewünschte herausreichen. Abstände werden eingehalten, Masken sind selbstverständlich. „Alle unsere Mitarbeiter sind geimpft“, unterstreicht Thorand.

Aufteilung in Gruppen
soll Gedränge vermeiden

Geduldig stehen die Kunden der Tafel mit Abstand vor dem Gemeindezentrum an. Sie sind zeitlich in vier Gruppen eingeteilt, damit es nicht zu einem Gedrängel kommt. Es sei immer genug für alle da, berichtet Matz. Notfalls greife man auf eine stille Reserve mit haltbaren Lebensmittel zurück. Es sei ein festes Netz an Lieferanten entstanden, die der Tafel treu zur Seite stehen. Darüber sei der Verein sehr froh.

Und nicht nur der Büdericher Kindergarten hat in der Vorweihnachtszeit an die Bedürftigen gedacht. Auch die Firma 3M mit ihrem Tochterunternehmen Wendt aus Strümp hat viele Weihnachtstüten gepackt, die die Kunden der Tafel nächste Woche als Geschenk erhalten, weil die Tafeln zwischen den Feiertagen eine Woche geschlossen sind. Sie lagern bereits im Transporter mit dem Logo des Vereins und dem Spruch „Für ein l(i)lebenswertes Meerbusch“.

Aber auch der Verein selber möchte seinen Kunden zu Weihnachten eine Freude machen. „Durch eine Förderung der Commerzbank-Stiftung haben wir für die Märchenaufführung Schneewittchen im Wasserturm 160 Karten gekauft, die wir jetzt an unsere Kunden verteilen. Zusätzlich können wir mit der Förderung die Fahrtkosten mit dem Bus erstatten“, informiert der Vorsitzende Thorand. Ursprünglich habe man parallel dazu ein Treffen im Pfarrsaal der Katholischen Kirche in Lank geplant: Kinder in der Vorstellung, Eltern gemütlich bei Kuchen, Plätzchen und Heißgetränken zusammensitzend. „Dies wäre auch eine gute Gelegenheit gewesen, sich mit unseren über 100 ehrenamtlichen Helferinnen vor Weihnachten nochmal zu treffen“, ergänzt Thorand. „Leider mussten wir diesen Programmpunkt streichen.“ Nun erhalten alle Helfer ein kleines Olivenbäumchen mit Weihnachtskugeln als Dankeschön.