Handel in Meerbusch Boutique Fapoli: Mode von der Fachfrau
Büderich · Signe Marina Gerst hatte schon das Café Dino Capuccino ausgestattet. Derzeit öffnet die QVC-Moderatorin und Modeberaterin am Deutschen Eck zweimal in der Woche ihren eigenen Pop-up-Store.
In der Welt der Mode ist Signe Marina Gerst schon lange zu Hause. Neuerdings auch sehr präsent in Büderich. Seit einigen Monaten öffnet sie an zwei Tagen in der Woche die Tür zu ihrer hübschen kleinen Boutique am Deutschen Eck. Bei Fapoli kann man nicht nur in Kleidern, Pullis, Blusen und Röcken stöbern, sondern auch ausgefallene Deko-Artikel entdecken: Kissen, Taschen, Lämpchen, dazu Modeschmuck und weihnachtliche Mitbringsel und Geschenke. „Alles, was schön macht und wärmt“, sagt Signe Marina Gerst.
In der Büdericher Nachbarschaft ist sie keine Unbekannte. Wenige Meter von ihrem Lädchen entfernt führte ihr Mann Dino Gerst bis zum Sommer und zum Umzug zur Dorfstraße das Café Dino Cappucino. Hier wie dort hatte Signe mit stylishem Gespür an der Inneneinrichtung gefeilt. Ihr Hauptmetier ist und bleibt aber die Mode. Schon früh war sie davon fasziniert.
In Mönchengladbach studierte Gerst Textilmanagement
„Es begann in der Akki-Freizeit im Düsseldörfchen, dort gab es eine Schneiderei“, erzählt sie. „Ich durfte das Handwerk ausprobieren. Weil ich als Kind viel gezeichnet habe, wusste ich, das passt alles zusammen. Daraus mache ich meinen Beruf.“
In Mönchengladbach schloss Signe Marina Gerst den Studiengang Textilmanagement mit dem englischsprachigen Bachelor ab. 12 Jahre arbeitete sie beim Modeunternehmen Mexx, zuletzt als Vertriebsleiterin im Young Fashion-Bereich. Sie bekam drei Kinder, kehrte jedes Mal in den Job zurück – bis die Firma insolvent wurde und sie vor der Frage stand: „Du liebst Deine Arbeit, was machst du jetzt?“ Eine Bewerbung beim Verkaufssender QVC erwies sich als Glücksfall. Sie hatte sich für den Einkauf interessiert, wurde aber zum Casting eingeladen. Und war plötzlich Moderatorin.
Regelmäßig erscheint Signe Marina Gerst auf dem Bildschirm und präsentiert Designer-Mode, im Schnitt sind es drei Sendungen pro Woche. „Mein Job macht mir viel Spaß, ist aber nicht zu unterschätzen“, sagt sie. „Ich musste erst lernen, auf eine bestimmte Art mit Sprache zu jonglieren und mit der Kamera zu interagieren.“
Weil ihr eigener Look auch anderen gefiel und sie beste Kontakte zu Produzenten in Italien und Holland hatte, kam Signe Marina Gerst auf die Idee mit der Boutique. Wofür steht Fapoli? Sie lacht. „Das ist die Abkürzung für Fashion Police. Wann immer meine Freundin und ich Frauen sahen, die ungünstig gekleidet waren, sagten wir, da müsste mal die Mode-Polizei eingreifen.“ Inzwischen finden auch etliche Moderatoren-Kolleginnen den Weg nach Büderich. „Alles, was ich verkaufe, würde ich auch selbst anziehen“, versichert sie.
Warme Wintertöne mit
kräftigen Farben kombinieren
Wie sehen die neuesten Trends aus? „Warme Wintertöne wie Caramel und Zimt werden mit kräftigen Farben aufgefrischt. Da darf es auch gern mal richtig knallen, in Pink, Orange und Lila“, antwortet Signe Marina Gerst. „Was bleibt, ist der Klassiker Schwarz-Weiß. Und Hosen werden wieder in allen möglichen Formen getragen, erlaubt ist, was gefällt.“
Nun hat der Einzelhandel Probleme, auch in der Pandemie, wo vieles online läuft und den Geschäften das Wasser abgräbt. „Ich glaube aber nach wie vor an den stationären Handel“, sagt sie. „Sonst hätte ich dieses Lädchen nicht gemacht. Es ist nicht einfach, aber Rabatte sind nicht die Lösung. Man muss eine Erlebniswelt schaffen, dann kommen auch die Kunden.“ Die Boutique ist nur zwei Mal die Woche geöffnet: am Mittwoch von 10 bis 12 Uhr, am Samstag von 10 bis 14 Uhr. Anders geht es nicht bei der vielfältig beschäftigten Signe Marina Gerst. Neben ihren Verpflichtungen bei QVC ist sie noch beratend in der Modebranche tätig.