Natur in Meerbusch Latumer See: Bürger sorgen sich um Umgebung

Lank-Latum · Im Umweltausschuss nahm die Stadt Stellung zu einer Reihe von Pflegemaßnahmen in Lank. Bürger fragten nach dem Anlass von Fällungen und was die Stadt gegen Moutainbike-Trails unternimmt, die Flora und Fauna schadeten.

Am Ufer des Latumer Sees hat die Stadt Meerbusch einige Bereiche gerodet.

Foto: Achim Vogelsang

Veränderungen am Latumer See werden von Anwohnern aufmerksam verfolgt. Das zeigte sich auch bei der Bürgerfragestunde im Klima-, Umwelt- und Bauausschuss. Gleich zwei Bürger trugen dazu Beschwerden vor. Detlef Schwarting berichtete, dass Jugendliche am See Mountainbike-Trails errichtet hätten. Damit schadeten sie nicht nur Flora und Fauna. Beim Überfahren der Sprungschanzen seien auch Fußgänger gefährdet, die die Bahn der Mountainbiker kreuzen, sagte Schwarting.

„Das Problem ist uns nicht unbekannt“, erklärte Michael Betsch, Leiter des Garten- und Grünamts. Der kommunale Ordnungsdienst habe deswegen verstärkt Kontrollen durchgeführt. Die Fahrten hätten mittlerweile erheblich abgenommen. Dennoch sollen die Kontrollen fortgeführt werden. Außerdem wurden die Hügel durch die Stadt eingeebnet. Desweiteren plant die Verwaltung, Totholz auf die Strecke auszulegen, um die Fahrten dort zu behindern. „Mittelfristig gehen wir davon aus, dass wir mit der neuen Skate- und Bikeanlage in Strümp ab Frühjahr nächsten Jahres eine spürbare Entspannung am Latumer See erleben werden“, erklärte Betsch.

Bürgeranregung wurde an Ausschuss weitergeleitet

Die Fällung einer gesunden Eiche stößt auf Kritik.

Foto: Achim Vogelsang

Schwarting gehört wie ein zweiter Lanker Bürger, der Garten- und Landschaftsplaner Achim Vogelsang, der ebenfalls die Gelegenheit zu einer Bürgeranfrage nutzte, zum Aktionsbündnis Latumer See. Dieses hat sich mit einer Bürgeranregung an die Stadt gewandt. Ihr Ziel sei es, die Umgebung des See in ihrer „natürlich gewachsenen Fauna“ zu erhalten. Die Mitglieder befürchten, dass mit einem Gestaltungskonzept, das die Stadt bei dem Landschaftsarchitekten Martin Henne in Auftrag gegeben hatte, die Umgebung des Sees in eine „parkähnliche Anlage“ umgestaltet werde. Die zehn Seiten umfassende Bürgeranregung wurde am Donnerstag vom Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss in den zuständigen Klima-, Umwelt- und Bauausschuss am 3. Februar 2022 weitergeleitet. 

Als nun die Stadt umfangreiche Pflegearbeiten am Latumer See durchführte, vermuteten die Unterstützer des Aktionsbündnisses, dass mit den ersten Arbeiten für die Umgestaltung des Uferbereichs begonnen werde. Im Klimaausschuss berichtete Achim Vogelsang, dass eine etwa 35 Jahre alte und gesunde Eiche unweit des Sees von der Stadt gefällt worden war. Er wollte wissen, welche Veranlassung es dazu gegeben habe.

Betsch erklärte, dass am Latumer See in der Senke an der neuen Brücke in regelmäßigen Abständen der Brombeeraufwuchs zurückgeschnitten werde, um einer sogenannten Verbuschung vorzubeugen. Darüber hinaus seien einige tote Birken entfernt worden. Weitere tote Birken am Rand der Senke würden in nächster Zeit entnommen, kündigte Betsch an. Im Zuge der durchgeführten Arbeiten sei außerdem eine kleinere Eiche entfernt worden. Der Baum hätte dauerhaft das Blickfenster von der Brücke auf den See verschlossen. Außerdem habe sich durch den Einfluss einer benachbarten Eiche ein schräger Wuchs entwickelt.

Der gefällte Baum werde durch mehrere Nachpflanzungen ausgeglichen, kündigte Betsch an. Der Technische Dezernent Michael Assenmacher erklärte außerdem, dass diese Maßnahmen in keinem Zusammenhang mit dem diskutierten Gestaltungskonzept des Landschaftsarchitekten Martin Henne stünden. Die Verwaltung hatte vergleichbar hierzu in der Vergangenheit auch an den vorhandenen Aussichtsplattformen einen unerwünschten Aufwuchs beseitigt, um den Blick auf den See zu erhalten. Die Vermutung, dass „anscheinend schon jetzt mit den ersten Umgestaltungen begonnen werde“, sei daher gänzlich unbegründet.