Fechten Fechter kämpfen um Ticket für Olympia

Dormagen. · Nach der Absage von Padua wird das Weltcupturnier nun in Luxemburg ausgetragen.

Optimistisch nach Luxemburg: die Dormagener Säbelfechter Richard Hübers, Benedikt Wagner, Matyas Szabo und Max Hartung (v.l.).

Foto: DeFB

Der Fecht-Weltverband (FIE) ist auf der Suche nach einem Ausrichter für das wegen des Corona-Virus abgesagten Weltcupturniers der Säbelfechter um die „Trophee
Luxardo“ im italienischen Padua fündig geworden: Das Turnier, bei dem im Mannschaftswettbewerb zum vorletzten Mal Punkte für die Qualifikationsrangliste zu den Olympischen Spielen in Tokio vergeben werden, findet nun am Wochenende im Centre National d’Escrime in Luxemburg statt.

Zunächst hatte sich der Deutsche Fechterbund bereit erklärt, mit dem Austragungsort Tauberbischofsheim für Padua einzuspringen, musste diese Zusage aber wenig später nach einer Intervention von Reinhard Frank, dem Landrat des Main-Tauber-Kreises, zurückziehen. Der CDU-Politiker hatte den Fechtverantwortlichen in einem Brief vorgeworfen, „vor dem Hintergrund der sich aktuell dynamisch entwickelnden Lage der Corona-Infektionen unverantwortlich und inakzeptabel,“ zu handeln. Der Deutsche Fechterbund und der FC Tauberbischofsheim wiesen diese Vorwürfe zwar umgehend mit dem Verweis auf geplante Schutzmaßnahmen zurück, sagten die Veranstaltung aber trotzdem ab, weil, so Sportdirektor Sven Ressel gegenüber der Main-Post, „der öffentliche Druck und die regionalen Widerstände durch die Aussagen des Landrats zu groß“ geworden seien.

Leidtragende waren die Säbelfechter, die bis zum vergangenen Wochenende nicht wussten, ob und wo die vorletzte Olympia-Qualifikation ausgetragen wird. „Zum Glück bleibt das Turnier in Europa,“ so Bundestrainer Vilmos Szabo. Für ihn und seine Schützlinge Max Hartung, Matyas Szabo, Benedikt Wagner und Richard Hübers geht es nun darum, in Luxemburg und zwei Wochen später in Budapest den vierten Rang auf der Qualifikationsrangliste zu verteidigen. „Wir schauen nach vorn, nicht nach hinten,“ sagt Vilmos Szabo, denn da sitzen den Deutschen Russland und Frankreich im Nacken. Und nur einer von beiden darf noch vorbeiziehen, damit nicht nur der qualifizierte Max Hartung, sondern das gesamte Quartett die Fahrkarte nach Tokio in der Tasche hat. vk