Widerstand gegen möglichen Konverterbau in Hoisten

Bürgerinitiative wehrt sich gegen Windräder und Konverter. Forum protestiert.

Rhein-Kreis Neuss. Verärgert reagiert das Forum Stadtentwicklung der „Neuss Agenda 21“ auf die Aussage von Amprion, zwei Freiflächen in Hoisten und im Westfeld als möglichen Konverterstandort vorzusehen. „Seit Jahren kämpfen wir mit Erfolg für den Erhalt der großen Freiflächen. Nun will Amprion den riesigen Bau des Konverters mitten in die Felder setzen“, sagt Forum-Sprecher Roland Kehl.

Das Forum verweist darauf, dass der Konverter nicht nur zur Zerstörung von freier Landschaft führe, sondern dass er auch Areale, die für den Schutz von Feldvögeln, Eulen und Greifvögeln im Biotopverbundplan der Stadt verzeichnet sind, vernichte. Ferner dienten die hochwertigen Ackerflächen der Nahversorgung der Bevölkerung und besäßen einen hohen Freizeitwert. „Wir fordern Politik und Verwaltung auf, sich gegen diese Planungen auszusprechen und mit allen Mitteln dagegen vorzugehen“, ergänzt Forumsmitglied Bernward Ilse. „Völlig unverständlich“ sei, dass der Industriestandort Frimmersdorf nicht mehr in den Überlegungen auftauche.

Die Bürgerinitiative Windkraft Neuss, die sich gegen die Errichtung von zwei Windrädern in Hoisten wehrt, spricht unterdessen von „Erpressung“ durch die Stadtwerke: Wie berichtet, hatte Stadtwerke-Chef Heinz Runde davon gesprochen, nach dem Bau der beiden Anlagen sei die Errichtung des Konverters in Hoisten ausgeschlossen: „Es geht nur eines“, so Runde am Mittwoch.

Grundsätzlich aber schlössen sich beide Industrieanlagennutzungen nicht gegenseitig aus, erklärt Gisela Ortwein für die Initiative: Hoisten könnte der größte Standort in Deutschland für Energie werden. Die „Bürgerinitiative äußert erhebliche Bedenken, dass große Konverterhallen — wie auch Windkraftanlagen — in unmittelbarer Nähe einer Wohnbebauung unbedenklich sein sollen.

Die SPD Meerbusch hat unterdessen in einem Brief an Staatssekretär Günther Horzetzky aus dem Wirtschaftsministerium betont, nun würden die Kommunen aus dem Kreis gezwungen, sich gegeneinander zu positionieren, statt gemeinsam nach einer nach einer für alle am besten vertretbaren Lösung zu suchen. Diese Situation sei vor allem Ergebnis der schlechten Informationspolitik von Amprion, so die SPD-Vorsitzende Heidemarie Niegeloh. Red