2. Fußball-Bundesliga „Riesenbaustelle“ Schalke: Tilmann fordert mehr Kontinuität

Gelsenkirchen · Schalkes Vorstandsboss Matthias Tillmann hat am Ende einer turbulenten Woche Versäumnisse innerhalb des Clubs eingeräumt. Schalke brauche auf allen Ebenen mehr Kontinuität.

Matthias Tillmann sehnt sich auf Schalke nach Kontinuität.

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Die bevorstehende Trennung von Trainer Kees van Wonderen am Saisonende, der das Ende seiner Amtszeit beim FC Schalke 04 mit seiner Kritik an den Club-Verantwortlichen zuvor selbst angedeutet hatte, sorgt vor der Partie beim 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (13.30 Uhr /Sky) im Club-Umfeld weiter für Gesprächsstoff. „Die sachliche Kritik nehme ich selbstverständlich an, es liegt in meiner Verantwortung, diesen Eindruck mit guter Arbeit zu korrigieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann dazu dem „kicker“.

Die Art und Weise des Niederländers habe ihm jedoch nicht gefallen. Dieser hatte sich nach dem 2:2 in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den Hamburger SV offen unter anderem über fehlende Rückendeckung beklagt. „Ich habe ihn direkt angerufen und hatte das Gefühl, auf Verständnis zu stoßen. Dass seine Kritik auf meine Person zugespitzt wurde, war laut seiner Aussage überhaupt nicht seine Intention. Dafür hat er sich entschuldigt“, fügte Tillmann an. „Ich sehe eher die Grundbotschaft, die er versuchen wollte zu vermitteln.“

Fehlende Kontinuität als Problem

Der scheidende Trainer habe mit seiner Kritik ein Thema angesprochen, „dessen wir uns durchaus bewusst sind. Wenn wir langfristig erfolgreich sein wollen, braucht es mehr Kontinuität im gesamten Verein und auf allen Führungsebenen. Schalke 04 hatte davon, insbesondere im Sport, in den vergangenen Jahren zu wenig - auf Vorstands-, aber auch auf Direktoren-Ebene. Dies wirkt sich automatisch auch auf diejenigen aus, die Trainer bei uns sind“, erklärte der 41-Jährige. S04 sei eine „Riesenbaustelle“, bei der aus „Angst vor unbequemen Entscheidungen“ zu viele Prozesse zu lange nicht angeschoben wurden. Und weiter: „Schalke war in der Vergangenheit nicht immer ehrlich zu sich selbst.“

Darauf angesprochen wollte sich Kees van Wonderen nicht mehr äußern, nur so viel: „Ich hoffe, dass dieser schöne Verein auf den richtigen Weg kommt.“ Sein Fokus liege nun nur noch auf den letzten vier Spielen. Gegen Kaiserslautern wolle sein Team auch ohne den gesperrten Kenan Karaman an die Leistung gegen den HSV anknüpfen. „Eine solche Energie wollen wir wieder auf den Platz bringen und zeigen, wofür wir stehen.“

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(dpa)