Roetgen bei Aachen Tornado in der Eifel - Zahl der Verletzten steigt auf fünf

Roetgen · Am Tag nach dem Naturereignis wird klar: Es war ein Tornado, der durch den kleinen Ort Roetgen gefegt ist. Dächer sind abgedeckt, zahlreiche Häuser beschädigt und zum Teil unbewohnbar. Es gibt mehrere Verletzte. Nun muss aufgeräumt und repariert werden.

In der Eifel-Gemeinde Roetgen südlich von Aachen geht das Aufräumen und die Reparatur der beschädigten Häuser los.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Fünf Verletzte und 40 beschädigte Häuser: Am Tag nach dem Tornado in der Eifelgemeinde Roetgen ist für die Einsatzkräfte das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar geworden. „Fünf Menschen sind leicht verletzt worden, vier von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen. Nach dem Naturereignis am Mittwoch hatten die Einsatzkräfte zunächst von einem Verletzten berichtet. Außerdem wurden nach Feuerwehrangaben bis zu 40 Häuser beschädigt, zehn davon seien derzeit unbewohnbar. Zunächst war von 30 betroffenen Häusern die Rede gewesen.

So wütete der Tornado in der Eifel
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So wütete der Tornado in der Eifel

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Foto: dpa/Ralf Roeger

„Er ist durchgefegt, kurz und heftig“, beschrieb der Feuerwehr-Sprecher das Naturereignis. Der Sturm habe sich danach schnell wieder verzogen. Schäden gebe es relativ konzentriert an zwei Straßen. Auch im Umland seien aber Bäume umgefallen. Durch umherfliegende Teile wurden Autos beschädigt.

Zusammenhalt in Roetgen groß

Der Tornado hatte in dem Ort an der Grenze zu Belgien Dächer abgedeckt. Zwei Häuser hätten kein Obergeschoss mehr, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Einsatzleitung am Mittwochabend. „Er ist durchgefegt, kurz und heftig“, beschrieb der Sprecher die Windhose. Schäden gebe es relativ konzentriert an zwei Straßen. Auch im Umland seien aber Bäume umgefallen. Durch umherfliegende Teile wurden Autos beschädigt.

In der Grundschule in Roetgen war am Mittwochabend eine Betreuungsstelle eingerichtet worden. Die Feuerwehr schätzte, dass etwa 30 Menschen vorübergehend eine andere Unterkunft brauchten. Viele Menschen seien aber für die Nacht bei Bekannten untergekommen, berichtete Bürgermeister Jorma Klauss (SPD). Außerdem habe ein Roetgener Hotelier für die Betroffenen kostenlos seine Zimmer angeboten.

Videos zeigen Tornado in Roetgen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigte, dass es sich bei dem starken Unwetter in der Gemeinde mit rund 8500 Einwohnern um einen Tornado gehandelt hat. „Solche Windhosen sind zwar selten, können aber immer mal wieder aufkommen – selbst in Mitteldeutschland“, sagte eine DWD-Sprecherin am Donnerstag. Das Wetterphänomen weckt Erinnerungen: Im Mai 2018 fegte ein Tornado durch einen Ortsteil von Viersen und richtete einen Millionenschaden an.

Unter Tornados verstehen Wetterkundler des Deutschen Wetterdienstes eine Luftsäule mit Bodenkontakt, die um eine mehr oder weniger senkrecht orientierte Achse rotiert und sich dabei unter einer tiefen Wolkenbasis befindet. Weitere Voraussetzungen für das Entstehen sind laut DWD starke Temperaturgegensätze, aufsteigende Luft und vertikale Windscherung, also die Zunahme der Windgeschwindigkeit. 2018 hatte der DWD deutschlandweit 17 nachgewiesene Tornado-Ereignisse registriert, davon 4 in NRW.

Die Dunkelziffer ist hoch, da Tornados nur durch Augenzeugen bestätigt werden können. Außerdem entstehen sie unvorhersehbar innerhalb weniger Minuten und sind oft ebenso schnell vorüber. Jeder Tornado ist gefährlich: Es kann dabei immer Todesopfer geben, warnen die Experten.

(dpa)