Rund 1,8 Tonnen Drogenrohstoff im Keller: Bewährung
Köln (dpa/lnw) - Nach dem Fund einer riesigen Menge an Rohstoff für Drogen in seinem Keller ist ein 25-Jähriger am Landgericht Köln zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Der Deutsche hatte rund 1,8 Tonnen pflanzlicher Substanz zur Herstellung der Droge Dimethyltryptamin (DMT) gebunkert.
„Ein Fund von DMT auf dem deutschen Markt in dieser Größenordnung ist bislang nicht bekannt“, erklärte der Vorsitzende Richter am Dienstag. Es handele sich um ein ungewöhnliches Urteil und einen ungewöhnlichen Fall. Der Mann wurde wegen Drogenbesitzes und Beihilfe zum Drogenhandel verurteilt.
Nach Überzeugung des Gerichts hatte der 25-Jährige das Material für die türkischstämmige Rockergruppe „Osmanen Germania“ zwischengelagert, die am Dienstag verboten wurde. Die Gruppe habe dabei ausgenutzt, dass der Angeklagte am Asperger-Syndrom leide, erklärte das Gericht. Er sei nicht fähig gewesen, sich dem Verlangen der Gruppe zu widersetzen oder gar die Polizei zu informieren. „Der Angeklagte kann einfach nicht Nein sagen“, erklärte der Richter.
Aus der Substanz, die im Keller der Wohnung des Mannes in Gummersbach lagerte, hätten 14 Kilogramm der Droge gewonnen werden können. Den Marktwert bezifferte das Gericht auf 1,4 Millionen Euro.