Kommunen und Landesbehörden in Nordrhein-Westfalen erhalten bei Hacker-Attacken Zugriff auf spezialisierte Experten-Teams. Das vom Land geschnürte Hilfspaket „Digi-SOS“ ermögliche im Ernstfall eine schnelle Schadensbegrenzung, kündigte Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) in Düsseldorf an. So könnten Betriebsunterbrechungen minimiert und die digitale Handlungsfähigkeit staatlicher Strukturen und Einrichtungen gesichert werden.
Im Oktober 2023 waren in NRW gut 70 Kommunen mit rund 1,7 Millionen Einwohnern von einer kriminellen Hacker-Attacke betroffen gewesen. Der folgenschwere Cyberangriff auf den kommunalen Dienstleister Südwestfalen IT (SIT) hatte Online-Dienstleistungen für die Bürger eingeschränkt oder vorübergehend fast vollständig lahmgelegt.
Expertise für alle
Das neue Unterstützungsangebot für solche Fälle steht den Angaben zufolge allen nordrhein-westfälischen Kommunal- und Landesbehörden zur Verfügung - ebenso wie kommunalen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie Unternehmen der Kommunen und der Landesverwaltung. „Damit erhalten abrufberechtigte Stellen unmittelbaren Zugang zu hoch qualifizierten IT-Sicherheitsexpertinnen und -experten“, erläuterte das Ministerium.
Das Team unterstütze sowohl bei der akuten Bewältigung eines Vorfalls als auch bei der anschließenden Analyse und Behebung von Schwachstellen. Zudem würden durch den Rahmenvertrag des Landes mit vier Dienstleistern 429 kommunale Gebietskörperschaften von eigenen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren entlastet.
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