Veranstaltung Viel los beim Schwelmer Gesundheitstag

Schwelm · Über 40 Aussteller stellten bei sonnigem Wetter ihre Angebote vor, um das Leben im Alter aktiver und sicherer zu gestalten.

Das Tanz-Centrum Ennepe-Ruhr in Schwelm bietet Tänze für alle. Die Erlebnistanz-Gruppe bewies genau das auf dem Märkischen Platz.

Foto: Lilo Ingenlath-Gegic

Das Seniorenbüro der Stadt Schwelm hatte am Samstag, 29. Juni, zum Schwelmer Gesundheitstag eingeladen, und der war in jeder Hinsicht gut besucht. In der Zeit von 10-14 Uhr standen in der Fußgängerzone zwischen Bürgerplatz und Märkischem Platz mehr als 40 Aussteller mit unterschiedlichen Angeboten bereit. Bei strahlendem Sonnenschein ließen sich viele Menschen über Möglichkeiten informieren und beraten, die helfen können, das Leben im Alter aktiver und sicherer zu gestalten.

Es gab Anleitungen zur Ersten Hilfe speziell für Senioren, ein Linienbus der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr stand bereit, damit Menschen mit Rollatoren das Ein- und Aussteigen in öffentliche Verkehrsmittel üben konnten, die Polizei hatte einen Rollatoren-Parcours aufgebaut. Probefahrten mit Elektro-Rollstühlen waren nicht so stark gefragt wie in früheren Jahren, während am Beratungsstand des Beirats für Menschen mit Behinderung und der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (Arge) stets großer Andrang herrschte. Die erste Messe 2009 hatte mit nur wenigen Ausstellern in der Römerstraße begonnen. Ab 2013 erlebte die „Schwelmer Seniorenmesse“, wie sie bis 2023 hieß, dann einen Ansturm von über 50 Ausstellern. Seit dem vorigen Jahr heißt sie „Schwelmer Gesundheitsmesse“, da viele der Angebote nicht nur für Seniorinnen und Senioren interessant sind. „Es läuft super, eigentlich ist es eine Messe für Jung und Alt“, zog die Pflegeberaterin der Stadt Schwelm, Laura Fiorentino, am Samstagmittag Bilanz. Die Märkische Apotheke, von Anfang an auf der Messe aktiv, bot auch in diesem Jahr kostenlose Messungen von Blutzucker und Blutdruck an. Dazu gab es jeweils ein Beratungsgespräch und Tipps von den Apothekerinnen. Zum ersten Mal dabei war die VBG. Die Fahrschule ist seit 17 Jahren in Schwelm ansässig, vor einem Jahr zog sie in das frühere Schuhhaus Hesterberg in der Hauptstraße 47. Am Gesundheitstag boten die Fahrlehrer niedrigschwellige Beratungen, Fahrschulfragebögen und einen Reaktionstest an. Längerfristig plant die Fahrschule eine Art Stammtisch für Senioren. In gemütlicher Runde soll es bei Kaffee und Kuchen angeregte Gespräche und einen lockeren Austausch geben. Dabei können dann Informationen über Neuerungen der Straßenverkehrsordnung einfließen.

„Wir knüpfen gern
neue Netzwerke“

Laura Fiorentino freut sich über solche Ideen für Senioren. „Wir knüpfen gern neue Netzwerke, um das Angebot in Schwelm zu erweitern“, sagte die Pflegeberaterin. „Die Kriminalpolizei bietet Selbstbehauptungskurse an, die Arge macht eine Fülle von Angeboten im Bereich Prävention“, so Fiorentino. Eines der Bewegungsangebote stellte die Tai-Chi-Gruppe vor. Mitmachen war erwünscht. Das Schwelmer Tanz-Centrum nahm zum ersten Mal an der Messe teil und stellte die Aktivitäten des Vereins vor. „Tanzen ist gesund, es bringt Körper und Geist in Schwung und ist gut für die Seele. Bewegung zu Musik macht glücklich“, sagte Vereinsmitglied Hannelore Elze. Das zeigten die vorgestellten Beispiele des Tanzclubs. Die große Gruppe der Erlebnistänzer – die jüngsten Anfang 60, der älteste 86 Jahre alt – führten Tänze auf dem Märkischen Platz vor. Später zeigten zwei Paare Cha Cha Cha, Salsa und Discofox, und auch der 86-jährige Klaus tanzte mit Hannelore Elze einen flotten Cha Cha Cha.

Einige Seniorenheime und besonders viele Pflegedienste stellten ihre Angebote vor. Mit dem Slogan „Weil es Zuhause am schönsten ist“ warb ein Dienst für ambulante Pflege, mit Kegel- und Wurfspielen machte ein anderer auf sich aufmerksam, und bei der Contiliagruppe gab es kostenlos frische Waffeln. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal Kurzvorträge zu den Themen „Gesunde Ernährung“, „Vorsorgevollmachten“ und „Aktuelle Betrugsmaschen zum Nachteil von Senioren“ angeboten. Mangels Nachfrage fielen die Vorträge jedoch aus.

„Gestorben wird immer. Darüber gesprochen zu wenig.“ Mit Sätzen wie diesem machten der Hospiz- und Palliativdienst und das Ökumenische Hospiz Emmaus auf sich und das Tabuthema Sterben aufmerksam. „Wir wollen Sterben als Teil des Lebens bewusst machen und Leben im Sterben ermöglichen“, erklärte Britta Ciliberti vom Palliativmedizinischen Dienst des Ennepe-Ruhr-Kreises.