Kampf gegen Lehrermangel SPD will gleiches Geld für alle NRW-Lehrer

Düsseldorf · Die Oppositionsfraktion legt einen Gesetzentwurf vor. Auch die Landesregierung will eine Anpassung - nur wann?

Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD im Landtag, will Lehrer gerechter bezahlen.

Foto: SPD Fraktion

. Die SPD im NRW-Landtag macht Druck bei der Lehrerbesoldung: Alle Lehrer sollen unabhängig von der Schulform das gleiche Geld verdienen. Pünktlich zum Weltlehrertag an diesem Freitag hat die größte Oppositionsfraktion einen Gesetzentwurf dazu vorgelegt – am kommenden Mittwoch ist er Thema im Plenum.

In den Augen von Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD, ist die Bezahlung ein Hauptgrund für den Lehrermangel an Grund-, Haupt- und Realschulen in NRW – während es mehr Lehrkräfte für die Sekundarstufe II gebe als gebraucht. Seit 2009 haben alle Lehrkräfte die gleiche Ausbildungsform und -dauer. Allerdings werden Gymnasial- und Gesamtschullehrer nach A13 bezahlt, ihre Kollegen nach A12 – laut Ott ein Unterschied, der rund 500 Euro monatlich auf dem Konto ausmacht.

Seit Jahren ist klar, dass diese Ungleichbehandlung mit dem Gesetz nicht in Einklang zu bringen ist. So hieß es am Donnerstag auf Anfrage unserer Zeitung auch aus dem Schulministerium: „Die Landesregierung hat wiederholt erklärt, die besoldungsrechtlichen Konsequenzen aus der Reform der Lehrerausbildung aus dem Jahr 2009 zu ziehen. Dies wurde jüngst durch den Ministerpräsidenten noch einmal öffentlich bestätigt.“ Ein konkreter Zeitplan indes wird nicht genannt.

Pläne der SPD sollen für
50 000 Lehrer in NRW gelten

Die SPD will mit ihrem Entwurf jetzt Druck machen. „Andere Bundesländer sind den Weg bereits gegangen“, sagt Ott und schielt dabei auf Berlin und Brandenburg, die zum Beginn des Schuljahres 2019 die höhere Besoldungsstufe auch für Grundschullehrer einführen. „Es wird jetzt Zeit. 50 000 Lehrer in diesem Land warten auf die Besoldungsanpassung.“ Die Zahl beziehe sich auf frischgebackene Lehrkräfte wie auf erfahrene Kollegen, die höhergruppiert werden müssten. Die SPD rechnet mit Kosten von jährlich fast 440 Millionen Euro.

Der Entwurf soll im Plenum an den Finanz- sowie den Schulausschuss weitergereicht werden. Die Landesregierung habe dann Gelegenheit, so Ott, „ihre Ideen danebenzulegen“. Ob diese sich das Tempo von der Oppositionsfraktion wird diktieren lassen, bleibt abzuwarten – ein ähnlicher Entwurf der SPD vor der Sommerpause wurde von CDU und FDP abgelehnt.