Ab in die Wanne, fertig, los

Wenn sich am Sonntag skurrile Gestalten auf den Weg durch die Stadt machen, haben sie mit Sicherheit nur ein Ziel: Das Badewannen-Rennen im Sprockhöveler Freibad.

Foto: Otto Krschak

Sprockhövel. Zum vierten Mal wird das feuchtfröhliche Spektakel ausgetragen, das sowohl bei Teilnehmer als auch bei den Zuschauern immer mehr Anhänger findet. Zwischen 11 und 15.30 Uhr wird auf der Bleichwiese der schnellste Badewannenkapitän ermittelt. Der Fairness halber stellt der Förderverein das Wettkampfgefährt - die, leicht modifizierte, Badewanne. Insgesamt drei dieser Vehikel stehen zur Verfügung. Damit gilt es, einen Parcours im 50-Meter-Becken möglichst unfallfrei über die Bühne zu bringen. Natürlich wird auch die Zeit gewertet.

Die Stoppuhr ist bei den teilnehmenden Teams meist jedoch das geringste Problem. „Die Wannen sind ziemlich kippelig“, verrät Marcel Beckers, Vorsitzender des Fördervereins Sprockhöveler Freibad, der das Spektakel organisiert. „Gelingt es nicht, die Wanne zu stabilisieren, kippt sie um. Läuft zu viel Wasser rein, geht sie unter.“ Nicht alle Teams werden es also ins Ziel schaffen. Unmöglich ist es aber nicht, versichert Marcel Beckers.

Die Wettkampfwannen werden mit Teams, mindestens bestehend aus „Matrose“ und „Kapitän“, besetzt. Empfehlenswert ist laut Organisationsteam ein Reservepaddler. Voraussetzung für die Teilnahme ist mindestens das Seepferdchen. Männlich, weiblich, gemischt - alles ist möglich. Weitere Bedingung für die Teilnahme: Jede Mannschaft braucht einen originellen Namen, einen Schlachtruf, der die Rivalen das Fürchten lehrt und ein fantasievolles Kostüm. Denn auch für Kreativität gibt es am Ende Punkte einer Kinderjury.

Bedingt durch die Anzahl der „Boote“ stürzen sich jeweils drei Teams in die Fluten, um sich in den Vorrundenrennen für die Teilnahme an weiteren K.O.-Rennen und dem Finale zu qualifizieren. Rund 100 Meter gilt es nun unfallfrei zu überstehen. Hindernisse nicht ausgeschlossen. Topfavorit ist das Team „Monsterwanne“, das in den vergangenen beiden Jahren den Gewinnerpokal mit nach Hause nahm.

„Bisher haben sich zehn Mannschaften angemeldet“, sagt Marcel Beckers. Er rechnet aber insgesamt mit rund 30 Teams. „In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass viele erst am Sonntag kommen, um sich einzuschreiben.“ Mit der bisherigen Resonanz ist er zufrieden: „Bisher hatten wir immer Glück mit dem Wetter. Das Badewannen-Rennen kommt bei den Sprockhövelern gut an.“

Neben einem unvergesslichen Wettkampftag nehmen die Teilnehmer auch eine Erinnerung für das heimische Fotoalbum mit nach Hause. Das Team Flashbox fertigt vor Ort Postkarten von den teilnehmenden Mannschaften in ihrer Badewannen-Verkleidung. Als besondere Attraktion hat sich die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel angekündigt, die zusätzliche Wasserspiele für die kleineren Gäste bieten wird.

Fehlt nur noch eine ordentliche Portion Humor und dann heißt es am Sonntag: „In die Wanne, fertig, los!“