Hotels mit verschiedenen Stärken

Gastronomie, Sport und ganz viel Ruhe — die Unterkünfte in der Stadt haben ihre ganz eigenen Profile.

Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Auf dem Radar größerer Hotel-Ketten, die in der Region oftmals bestehende Häuser übernehmen, scheint Sprockhövel nicht zu sein. Eine kleine Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten gibt es dennoch, oder gerade deswegen in der Stadt. Auf unterschiedliche Art und Weise versuchen die Betreiber potenzielle Gäste von ihrem Haus zu überzeugen. Dass der Markt nicht immer einfach ist, verdeutlicht die Situation des Landgasthofs Auf dem Brink, dessen Betreiber den Betrieb offensichtlich aufgegeben haben. „Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, aber Betreiber kleinerer Hotels haben es heute nicht immer leicht“, sagt Dirk Mahler, Betreiber des Hotel Garni in Gennebreck, zur Aufgabe der Kollegen.

Er selbst ist von der Qualität seines eigenen Hauses überzeugt. „Wenn einer bei uns war, kommt der auch durchaus wieder“, sagt der 80-Jährige, der die täglich anfallenden Aufgaben noch selbst übernimmt. Meist kämen Ehepaare in das Haus, das aus drei Doppel- und zwei Einzelzimmern besteht. Die Gäste fänden die Übernachtungsmöglichkeit zumeist im Internet. Denn das Hotel werde in den Veröffentlichungen und Büchern des Sprockhöveler Stadtmarketings nicht gelistet, kritisiert Mahler. „Alle unsere Mitglieder, von denen wir Informationen erhalten, werden in allen Publikationen veröffentlicht“, sagt dagegen Ulrike Dikty vom Stadtmarketing. Sie will die Kritik von Mahler prüfen.

Auf eine ganz andere Zielgruppe hat sich Gabriele Sonnenschein vom Hotel am Schlagbaum spezialisiert. Bei ihr nächtigen zumeist Monteure. Die Zimmerzahl hat die 64-Jährige nach dem Tod ihres Mannes von sieben auf vier reduziert. Einen Nachfolger kann sie mit ihrem Sohn Robin bereits präsentieren. Der gelernte Koch soll nach und nach in den Betrieb einsteigen und einen sanften Wachwechsel vollziehen.

Diesen hat Dirk Eggers bereits vor Jahren vollzogen. Der Gourmet-Koch verwöhnt seine Gäste mit einer Mischung aus Gourmet-Restaurant und gemütlichem Hotel. „Zu unseren Gästen zählen außer den Besuchern und Mitarbeitern der örtlichen Industrie auch Menschen, die aus der Umgebung kommen, um unsere Angebote mit Drei-Gang-Menü zu nutzen“, erzählt Eggers. 19 Zimmer zählt das Haus. In den vergangenen Jahren habe das Hotel vom wachsenden Fahrradtourismus in der Region profitiert. „Es kommen aber auch Gäste, die etwa Starlight-Express in Bochum oder Messen in Köln und Düsseldorf besuchen“, erklärt Heidi Eggers. Auch der vor kurzem verstorbene Gunter Gabriel nächtigte schon in ihrem Haus.

Nicht nur durch seine besondere Lage und Größe gilt das Golfhotel-Vesper an der Stadtgrenze zu Wuppertal als das Aushängeschild der örtlichen Hotelerie. Gerade in den Sommermonaten profitiert das Hotel mit der größten Lochanlage in Nordrhein-Westfalen von seiner Kernkundschaft, den Golfern. Reiseveranstalter aus ganz Europa haben das Golfhotel in ihrem Katalog gelistet.

„Aber auch durch das Tagungsgeschäft und Veranstaltungen wie Hochzeitsfeiern und andere Feste sind die Buchungen konstant“, berichtet Verkaufsdirektor Markus Völler von gut belegten Zimmern. Durch die neu eröffnete Club-lounge ist das Angebot des Teams um Annegret Vesper neben den Felderbachsälen und der Scheune, in denen in den vergangenen Jahren die städtischen Neujahrsempfänge und Sportlerehrungen des Stadtsport-Verbandes stattfanden, um ein weiteres erhöht.