Auf den Spuren von Wyatt Earp & Co.

Bereits zum 16. Mal konnten sich Kinder auf dem Abenteuer-Spielplatz austoben und diesmal den „Wilden Westen“ erleben.

Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Er ist ein Klassiker in den Sommerferien: Bereits seine 16. Auflage feierte der Abenteuer-Spielplatz auf der großen Wiese an der Dresdener Straße zwischen der Glückauf-Halle und der Grundschule Börgersbruch. Gestern fand die Abschlussveranstaltung statt.

Unter dem Motto „Abenteuer Wilder Westen“ betreute das Jugendzentrum Niedersprockhövel unter der Trägerschaft der TSG Sprockhövel diesmal 60 Kinder in den ersten zwei Ferienwochen.

Allerdings hätten die Verantwortlichen um die Projektleiterin Ute Feldmann von den Anmeldungen her gut 80 Kinder aufnehmen können. „Leider können wir das nicht leisten, alle anzunehmen. Daher mussten wir die Zahl auf 60 Kinder begrenzen“, sagte die Erzieherin. Sie bedauerte, nicht mehr Teilnehmer auf die Spuren von Westernhelden wie Wyatt Earp, Buffalo Bill und Winnetou mitnehmen zu können.

Auch in diesem Jahr war in der ersten Woche der Bau der Hütten der Höhepunkt. In Gruppen zu acht Kindern aufgeteilt, durften die Teilnehmer selbst ihr Haus planen und die nötigen Bretter mit Hammer, Nagel und Säge bearbeiten.

„Die Kinder sind immer an der frischen Luft und müssen dabei gemeinsam ihre Ideen absprechen und Lösungen finden“, erklärt Lars Heese. Der frisch staatlich anerkannte Erzieher stand mit weiteren Betreuern den „Bauherren“ bei ihrem Vorhaben beratend und auch tatkräftig zu Seite.

„Mama, komm mal rein“, lud Flynn (8) seine Mutter di-rekt bei ihrer Ankunft in seine Bude mit einem separaten Flur ein. „Bei uns ist sogar eine Sitz-ecke mit einem Tisch dabei“, sagte Letizia (10) zum „Mädchenhaus“, bei dem nur Mädels mitwirkten.

Die bisherige Schülerin der Haßlinghauser Gemeinschaftsgrundschule nimmt für das Ferienprojekt einiges auf sich. Um sieben Uhr morgens macht sich die Neu-Ennepetalerin mit dem Bus auf dem Weg. „Das tut manchmal weh. Aber wenn ich hier bin, ist es immer schön“, sagte Letizia. Sie durfte sogar selbst die Indianer-Werkstatt betreuen.

Sophia (9) war im Gegensatz zu ihrer Freundin schon zum dritten Mal dabei. „Beim ersten Mal war ich anfangs einsam. Aber mittlerweile kennt man so viele, dass man sich immer darauf freut, sie täglich zu sehen“, erklärte Sophia, der das Bauen am meisten Spaß macht.

Der Abenteuerspielplatz ist nicht nur bei den Kindern beliebt. Auch die berufstätigen Eltern haben einiges davon. „Für uns war es zunächst eine Teilnotlösung, weil wir arbeiten mussten und Luca trotzdem Beschäftigung bieten wollten“, berichtete Jennifer Sander. Die selbstständige Fitnesstrainerin haben die Aktivitäten des Jugendzentrums überzeugt. „Zuhause können sie schließlich nicht sägen“, sagte die dreifache Mutter lachend. Zudem habe Luca so schnell neue Freunde gefunden, dass die letzten Zweifel schnell verflogen waren.

Neben dem Hausbau gehörte auch das Basteln von Kleidern aus echtem Fell, Leder oder Jutesäcken zum Programm, aber auch das Erstellen von Trommeln, Indianerschmuck aus Perlen und Federn. Mit diesen konnten die Kinder übrigens auch handeln. Auf dem Abenteuer-Spielplatz galten nämlich Nägel als Währung. „Ein Armband sind 30 Nägel. Eine Krokodilkette 100 Nägel“, erklärte Kira (8) das System.