Altenheim investiert Millionen

Das Matthias-Claudius-Haus wird bis zum Frühjahr 2015 saniert. Für neue Räume müssen die Bewohner zeitweise umziehen.

Foto: Uwe Schinkel

Niedersprockhövel. Im Matthias-Claudius-Haus am Perthes-Ring bestimmen derzeit die Handwerker den Takt. Die rund 30 Jahre alten Gebäude, in denen sich Altenwohnungen befinden, aber auch das Haupthaus sind in die Jahre gekommen — sie müssen saniert und umgebaut werden.

Dabei sorgt auch das neue Wohn- und Teilhabegesetz für Termindruck. Das Gesetz regelt nicht nur Anforderungen an die Mitbestimmung der Bewohner und das Personal, sondern auch an die Wohnqualität.

Begonnen wurde die Sanierung mit den Häusern Nummer 16 und 17. Hier wurden seit 2012 zunächst Dach, Fenster, Türen und Fassaden erneuert. In einem zweiten Schritt folgten die Arbeiten im Inneren. Derzeit wird im Haus Nummer 16 gebaut. Ein Teil ist bis auf Restarbeiten schon fertig. Im Frühjahr 2015 soll alles abgeschlossen sein.

Während der Sanierung müssen die Senioren zeitweise in eine Nachbarwohnung umquartiert werden. „Das ist für manche sehr anstrengend“, erzählt Einrichtungsleiterin Andrea Flessa. Vorausschauend wurden deshalb einige Wohnungen zuletzt nicht mehr vermietet.

„Wir haben unter anderem eine neue Heizung und neue Fußböden eingebaut. In den Bädern gibt es jetzt stufenlose Duschen. Insgesamt werden in beiden Gebäuden knapp 2,5 Millionen Euro verbaut“, sagt Andrea Flessa. Ganz barrierefrei werden die Wohnungen danach aber nicht sein. Wegen der Gebäudestruktur bleiben kleinere Schwellen an der Wohnungs- und Balkontür bestehen, und auch die Türen haben nur normale Breite.

Bei der Kernsanierung des Haupthauses wird das anders sein. Hier schreiben die Auflagen Türbreiten, Raumgrößen, Nasszellen und Flurbreiten vor. „Ein Altenheim hat eine Haltbarkeit von rund 25 Jahren. Die ist längst abgelaufen“, sagt Andrea Flessa. Beispielsweise würde heute niemand mehr sogenannte Tandemzimmer bauen, bei denen sich zwei Zimmer ein in der Mitte liegendes Bad teilen.

Aktuell hat das Haus 80 Plätze, davon ein knappes Drittel in Einzelzimmern. Nach dem Umbau werden es etwa 100 Plätze, davon 80 in Einzelzimmern, sein. „Im Moment läuft noch die Detailplanung. Demnächst wird der Bauantrag gestellt“, beschreibt Andrea Flessa den Stand der Dinge.

Mit der Sanierung verbunden ist, dass an drei Stellen des Gebäudes angebaut wird. Dadurch sollen zusätzlich neue Aufenthaltsräume und — so eine Idee — Zimmer für eine Tagespflege als niederschwelliges Angebot geschaffen.