Anspruchsvoller Wettkampf zu Lande, zu Wasser und zu Pferd
Die Ländlichen Zucht-, Reit- und Fahrvereine des Kreises ermittelten die besten Vierkämpfer.
Sprockhövel. Annika Piorrek sitzt fest im Sattel: Mit den Zügeln in den Händen dreht die Reiterin kleine und große Kringel, trabt locker an den Besucherreihen vorbei, um dann Balance, Rhythmus und Linienführung in Einklang zu bringen. Note: 8,0. Umgangssprachlich: Sehr gut. So am Wochenende beim Vierkampf der ländlichen Zucht-, Reit- und Fahrvereine des Kreises Ennepe-Ruhr-Hagen, der in diesem Jahr auf der Anlage des ZRFV Auf der Gethe veranstaltet wurde.
Schon am Samstag mussten die rund 50 Teilnehmer aus sechs verschiedenen Reit- und Fahrvereinen des Kreises Ausdauer beweisen. Da ging es bereits am frühen Mittag auf die Laufbahn in Haßlinghausen, bis schließlich die Turnschuhe gegen die Badehose getauscht wurden — für den Schwimmwettkampf im Hallenbad in Schwelm.
Wie seit Jahren festgelegt, besteht das Traditionsturnier, dem Namen entsprechend, aus vier sportlichen Disziplinen, die sich aus einer Schwimm- und Laufleistung, sowie dem Dressur- und Springreiten zusammensetzen. Gewertet wird in unterschiedlichen Leistungsklassen, die von den Kleinsten über die Einstufungen E und A reichen. Da es in erster Linie um die Kunst des Reitens gehen soll, werden die Punkte in der Kategorie Dressur dreifach gewertet. Springen zählt zweifach. Die Punktzahl beim Langlauf und Schwimmen zählt einfach.
„Das Turnier ist eine Qualifikation für den westfälischen Vierkampf. Wer hier in den Klassen E und A besonders gut abschneidet, kann später sogar am deutschen Vierkampf teilnehmen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des ZRFV Auf der Gethe, Engelbert Osthaus.
Kein Wunder, dass am Sonntag bis zu acht Hindernisse auf die Reiter und Pferde warteten, die bei einer Höhe von bis zu einem Meter nur mit viel Übung zu überwinden waren. „Manche trainieren das ganze Jahr über. Das stärkt natürlich das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt“, sagt Katja Prein, Jugendwartin des Reitvereins Auf der Gethe.
Wie bei den Bundesjugendspielen wurde auch beim Vierkampf ein Wertesystem entwickelt, das schließlich die Punktzahl aller Teilnehmer je nach Alter und Einstufung für die Weitergabe an die Meldestelle des Kreisreiterverbandes Ennepe-Ruhr-Hagen auf einen Nenner bringt.
„Wenn alles gut geht, werden die acht besten Personen aus allen Vereinen des Kreises ausgewählt und vertretend für den Dachverband zum westfälischen Vierkampf geschickt“, so Osthaus. Mit dabei könnte auch Annika Piorrek sein, die es in der Einzelwertung auf den dritten Platz (Klasse A, Märkischer Reit- und Fahrverein Hasslinghausen) schaffte.
„Ich habe eine neue Trainerin und konnte viele Tipps gut umsetzen“, erzählt sie nicht ohne Stolz. Über den ersten Platz (Klasse A) konnte sich Katharina Laura Klose vom Verein Auf der Gethe freuen. Den zweiten Platz belegte Vivien Mielke. In der Mannschaftswertung kämpften sich die „Eierdings Zicken“ zum ersten Platz durch, die sich aus Reiterinnen verschiedener Vereine zusammengesetzt hatten.