Der Durchschnittshaushalt spart rund 24 Euro Gebühren
Gebühren für Abwasser sinken, Müllgebühren bleiben stabil, Reinigung der Straßen und Winterdienst werden teurer.
Sprockhövel. Die Beseitigung und Entsorgung von Müll und Abwasser, die Straßenreinigung und der Winterdienst gehören zu den kostspieligen Aufgaben einer Stadt. Auch in Sprockhövel werden dafür Millionenbeträge aufgewendet. Satzungsgemäß werden die anfallenden Kosten über Gebühren auf die Bürger und Unternehmen in der Stadt umgelegt. Dabei haben neben notwendigen Investitionen vor allem die konkreten zu beseitigenden Mengen und der erforderliche Aufwand Einfluss auf die Höhe der Gebühren.
Deutlich wird dies vor allem beim Winterdienst. Dieser ist in langen Wintern mit viel Schnee naturgemäß teurer als in kurzen Wintern, in denen Streuwagen und Räumkolonnen nur wenig Arbeit haben. Leicht nachvollziehbar ist die Gebührenentwicklung auch bei der Abfallentsorgung. Je mehr Müll anfällt und entsorgt werden muss, desto teurer wird es für die Stadt.
Am Donnerstag gab der Haupt- und Finanzausschuss den Weg für die Gebührenänderungen für das kommende Jahr frei. Dabei kann die Entwicklung aus Sicht der Bürger im Wesentlichen als erfreulich bezeichnet werden.
Die beste Nachricht betrifft die Abwassergebühren. Beim Niederschlagswasser sinkt die Gebühr um 4 Cent pro Quadratmeter berechneter Fläche auf 1,11 Euro/Quadratmeter (-3,48 Prozent), beim Schmutzwasser sinkt der Betrag um 13 Cent pro Kubikmeter verbrauchtes Frischwasser auf 3,42 Euro (-3,66 Prozent). „Damit muss der statistische Durchschnittshaushalt rund 26 Euro im Jahr weniger bezahlen“, erklärt Stephan Sturm vom Sachgebiet Kostenrechnung der Stadt.
Bei den Kleinkläranlagensteigt die Grundgebühr von 22,32 Euro auf 22,48 Euro (+0,72 Prozent), dafür sinkt die Entsorgungsgebühr von 40,20 auf 39,71 Euro pro Kubikmeter (- 1,22 Prozent). Die höchste Steigerung betrifft die abflusslosen Gruben, bei denen jetzt 11,68 Euro pro Kubikmeter verbrauchtes Frischwasser berechnet werden (+2,64 Prozent).
Bei den Gebühren für die „Graue Tonne“ in den verschiedenen Größen zwischen 60 und 1100 Litern (+ 1 Prozent) und die Biotonnen (+ 0,8 Prozent) gibt es nur geringfügige Änderungen. „Hier muss der Musterhaushalt etwa 1,66 Euro mehr bezahlen“, erläutert Stephan Sturm. Er weist zugleich aber darauf hin, dass der Beitrag neu kalkuliert werden muss, wenn der Kreis seine Gebühren noch erhöht.
Komplizierter stellt sich in diesem Jahr die Berechnung der Gebühren für die Straßenreinigung und den Winterdienst dar. Hier wurden durch die Veränderung der Streustufen drei und vier erhebliche Salzmengen eingespart, was zu einer deutlichen Senkung des Kostenansatzes führt. Andererseits mussten noch eine Überdeckung aus 2009 und ein Defizitbetrag aus dem Jahr 2010 eingerechnet werden. Im Ergebnis bedeutet das eine Zuschlag von abgerundet 35 Prozent (2012: 22 Prozent) auf die Grundsteuer B, die dadurch auf 470 Prozent steigt.