Aufklärung: Bürger für ein sauberes Dorf

Faltblatt soll Nachbarn über die Gefährdung durch Hundekot informieren.

Herzkamp. Ja, es stimmt, Friedhelm Isenberg hat das böse Wort benutzt, das man in feiner Gesellschaft durch „Kot“ ersetzt. Genau in dem Augenblick schaut Nemo den Herren geradezu strafend an. Bon Jovi dagegen hat die Gewohnheit, Kameras den Hintern zuzukehren. „Er hat Angst vor Blitzlicht“, erklärt Stephanie Bredt das Verhalten. Wie dem auch sei, die Hunde Nemo und Bon Jovi sind Hauptakteure bei der Zusammenkunft am Alten Schulweg in Herzkamp. Sie verdanken die prominente Rolle der simplen Tatsache, dass sie ihre Notdurft nun mal dort verrichten, wo es gerade pressiert. Die Kehrseiten dieser Spontaneität sind bekannt und rufen Kritiker auf den Plan.

Damit kein Unfrieden entsteht, hat die Bürgergemeinschaft nun ein Lösungskonzept entwickelt. Es umfasst zunächst die Montage von fünf Spenderboxen (s. Kasten). Sie enthalten Plastiktüten, mit denen der Hundekot aufgenommen werden kann. Die Beutel sollen in einem Müllbehälter entsorgt werden.

In dem Zusammenhang ist die Bürgergemeinschaft nicht eben glücklich damit, dass die Stadt Sprockhövel in einem 30 000 Euro teuren Gutachten festgestellt hat, es seien genügend öffentliche Müllbehälter in Herzkamp vorhanden. Das entspreche keineswegs den Tatsachen. Angesichts dieser Meinungsverschiedenheit bleibt nur der konsequente Bürgereinsatz für ein sauberes Dorf. Dazu wurde eine Informationsschrift erstellt, die umfassend über das Thema Hundekot informiert.

Ergänzend sagt Landwirt Dirk Gelbrich, dass der Kot auch einen Keim namens Neospora caninem enthalte, der von seinen Kühen mit dem Gras aufgenommen werde und durchaus gefährlich sei. Insofern geht es also nicht nur um ein pures Reinlichkeitsbestreben.

„Toleranz hilft weiter“, ist das Motto des Flyers, der nun an die Haushalte verteilt wird. Er diene dazu, das Dorfklima weiterhin frei von Unstimmigkeiten zu halten. Das war auch Isenbergs Anliegen, als er den Alten Schulweg für die Bürger öffnete (die WZ berichtete). Die Hoffnung bleibt, dass der Weg nicht zur Müllhalde und zum Hundeklo verkommt. In dieser Hinsicht sei jeder zur Vernunft aufgerufen.