Wohnen in der alten Zeche

Nach den Reihenhäusern an der Hattinger Straße sollen nun auch die Gebäude der Zeche zu Wohnfläche werden.

Sprockhövel. Fünf neue Reihenhäuser sollen an der Hattinger Straße auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Alte Haase gebaut werden — das bestätigen jetzt die Stadt und der zuständige Architekt Jürgen vom Hagen. Zwischenzeitlich war der Entwurf für die Reihenhäuser geändert worden und sah nur noch vier Gebäude vor — Bedenken des Forstschutzes waren der Grund. Durch eine kleine Veränderung des Baukörpers sollen es nun aber doch fünf Reihenhäuser werden, mit einer jeweiligen Breite von 6,40 statt 7 Metern.

„Wir werden sofort mit der Vermarktung beginnen und einen Bauherren für die Häuser suchen“, sagt vom Hagen — und kündigt im gleichen Atemzug eine weitere Neuigkeit für Sprockhövels wichtigstes Industriedenkmal an: In der ehemaligen Maschinenhalle sind neun Loftwohnungen geplant, in dem Gebäude der einstigen Kohlenwäscherei sollen 24 barrierefreie Eigentumswohnungen entstehen. „Anfang 2012 werden wir eine Bauvoranfrage bei der Stadt für die Maschinenhalle stellen“, sagt vom Hagen.

Da dieses Gebäude unter Denkmalschutz steht, dürfte die Stadt die Pläne besonders genau prüfen. Nicht unter Denkmalschutz steht die ehemalige Kohlenwäscherei, für die dortigen Umbauten will vom Hagen erst Mitte des nächsten Jahres die Bauvoranfrage stellen. „Der Eigentümer Herr Vin Vo Huu hat uns mit der Entwicklung der Zechenanlage beauftragt“, sagt vom Hagen. Werden die entwickelten Pläne positiv beschieden, beginne die Suche nach entsprechenden Bauherren.

Pläne, die Maschinenhalle als Veranstaltungsraum zu nutzen, sind hingegen endgültig vom Tisch. Vom Hagen führt unter anderem fehlende Parkmöglichkeiten an. Die Suche nach Großinvestoren, die das Gebäude für eine halbe Million Euro hätten kaufen können, war in der Vergangenheit erfolglos verlaufen. Nun soll die ehemalige Zeche ausschließlich für Wohnzwecke genutzt werden. Auch der Malakowturm bildet da keine Ausnahme — „genaue Pläne gibt es noch nicht, aber die Fassade soll in jedem Fall erhalten bleiben“, betont vom Hagen im Hinblick auf den Denkmalschutz.

In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Bürger über den Zustand der Gebäude und des Zechengeländes beschwert, eine Prüfung durch die Denkmalbehörde der Stadt ergab jedoch, dass keine akute Gefährdung der Bausubstanz vorliegt — und damit auch keine Handlungsmöglichkeiten für die Stadt.