Sprockhövel Dampf-Bahn-Club: Die Modellbahn bekommt eine neue Brücke

Eine Spende der Sparkasse und Eigenleistung machen den Ausbau des Angebots möglich.

Foto: Anna Schwartz/DBCS

Sprockhövel. Die beliebte Modellbahn-Anlage des Dampf-Bahn-Clubs Sprockhövel wird demnächst um eine Attraktion reicher sein. In diesen Tagen wird mit dem Bau einer Brücke begonnen, die ab April 2017 für große und kleine Bahn-Nostalgiker befahrbar sein wird. „Für uns geht damit ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Schließlich wird man dann gleichzeitig unter und auf der Brücke herfahren können“, freut sich Club-Vorsitzender Reiner Münch. Auf der Haßlinghauser Modellanlage an der Glückauf-Trasse werde ab kommendem Jahr „drunter und drüber“ zugehen.

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Entstehen soll das Bauwerk im zentralen Bereich des Vereinsgeländes, es verspricht den Bahnnutzern durch seine Fahrthöhe von gut zwei Metern zugleich einen Ausblick auf die gesamte Anlage. „Das wird ein ganz neues außergewöhnliches Fahrerlebnis“, sagt Münch.

Ermöglicht hat das rund 30 000 Euro teure Projekt die Sparkassenstiftung Sprockhövel, die den Förderantrag des gemeinnützigen Vereins vor wenigen Wochen annahm und eine Summe von 20 000 Euro beisteuert. „Ein ungewöhnlicher Antrag, der uns aber gleich überzeugt hat“, begründete Werner Sauerwein, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, den besonderen Brückenschlag. „Ich finde dieses Projekt faszinierend. Wir unterstützen es, weil es einen örtlichen Bezug hat und Sprockhövel nach vorne bringt“, erklärt Sparkassen-Vorsitzender Christoph Terkuhlen und leistete zusammen mit Sauerwein und Münch am Freitagvormittag einen symbolischen ersten Spatenstich.

Die Vorbereitungen der Modellbauer laufen bereits, erste Erdarbeiten sind gemacht und erste Zuwegungsschienen verlegt. So ist mit dem komplexen Brückenbau, der sich zwei bereits bestehender Naturhügel zu Nutze macht, zugleich eine Verlängerung der aktuellen Bahnstrecke von 400 auf zukünftig 600 Meter geplant.

„Weil die Modellzüge nur Strecken mit Steigungen von maximal drei Prozent vertragen, müssen wir dem entsprechend weit ausholen“, erklärt Münch. Daher brächten die nötigen Steigungen sowohl eine bauliche, als auch für die maximal zwei KW leistenden Bahnen eine zugtechnische Herausforderung mich sich.

Neben den baulichen Eigenleistungen der Vereinsmitglieder werden am Bau eine Statikerfirma, ein Stahlbauer sowie ein Hoch- und Tiefbauunternehmen beteiligt sein. Die städtische Baugenehmigung und ein Statikergutachten liegen bereits vor.

In Sachen Sicherheit wollen die Gartenbahner indes keinerlei Risiken eingehen. „Das Überfahren der Brücke ist auch für die bis zu 300 Kilogramm schweren Züge überhaupt kein Problem. Theoretisch könnte da sogar ein Auto drüberfahren“, verrät Münch. Die Tragfähigkeit werde durch insgesamt 3,5 Tonnen Stahl gewährleistet. Die Fachwerk-Konstruktion der Brücke sei hingegen nicht tragend und habe neben ihrem Nutzen als Absturzsicherung lediglich optischen Charakter, um eine möglichst originalgetreue Eisenbahnbrücke nachzubilden. Sechs Meter lang und rund drei Meter hoch soll sie werden und eine etwa 1,70 m hohe Tunneldurchfahrt entstehen lassen.

Der 20 Mitglieder zählende Dampf-Bahn-Club besteht seit zwölf Jahren und hat seine Anlage seitdem stetig ausgebaut. „Unser Angebot der öffentlichen Fahrtage hat sich inzwischen etabliert. Neben Nostalgikern und Gastfahrern kommen vor allem Familien zu uns, um mit unseren Dampf- und Elektrobahnen zu fahren“, berichtet Clubmitglied Robert Franz und ergänzt, dass sogar immer mehr Auswärtige den Weg nach Haßlinghausen finden. Die nächstgelegenen öffentlichen Modellanlagen sind mit Leverkusen und Hamm weit entfernt.