Die Hauptschule kann wieder zwei fünfte Klassen bilden

Schulanmeldungen: Die Gesamtschule muss 32 Schüler abweisen, die Grundschulen erhalten so wenige i-Dötzchen wie nie.

Sprockhövel. Als letzte Sprockhöveler Schule nahm die Gemeinschaftshauptschule Dresdner Straße die Anmeldungen für das neue Schuljahr entgegen. Probleme, wie die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule, die zwei Wochen zuvor 32 der 200 Bewerber wegen fehlender Kapazität abweisen musste, hätte Hauptschulleiterin Christiane Albrecht gerne angesichts der landauf, landab geführten Diskussion über die Zukunft der Hauptschulen.

Umso erfreuter ist sie, dass sich immerhin 27 Kinder in Niedersprockhövel angemeldet haben. "Das sind noch vier mehr als im Vorjahr, und wir bekommen vom Schulamt noch vier bis fünf Kinder mit Lernschwächen für die integrative Klasse hinzu", berichtet Albrecht.

Damit ist klar, dass erneut zwei Eingangklassen gebildet werden können. Auch, wenn 50 Schüler aus den jetzigen drei Zehner-Klassen die Schule verlassen werden, erwartet Albrecht nicht, dass die für ihre Lern- und Ganztagskonzepte ausgezeichnete Schule weiter schrumpft.

"Wir haben in diesem Schuljahr 23 Quereinsteiger aufgenommen, die von Real-, Gesamtschulen und sogar Gymnasien zu uns gekommen sind." In der 9 und der 7 hat sie bei 32 und 29 Kindern einen Aufnahmestopp verhängt.

Aufgrund der Lehrerkapazität werde es erst im neuen Schuljahr möglich sein, die Klassen zu teilen. Die Probleme sind deshalb so drängend, weil es die beiden Jahrgänge sind, in denen einst nur je eine Eingangsklasse gebildet werden konnte.

Bestätigt fühlt sich Albrecht in der pädagogischen Arbeit darin, dass viele Eltern bei den Anmeldungen berichteten, sie hätten sich die Schule gezielt ausgesucht. Sogar einige Kinder mit Realschul-Empfehlung seien dabei.

Bestätigt fühlt man sich auch an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule - mit dem Konzept der Profilklassen. Für das neue Sportprofil interessierten sich 38 Schüler, so dass es ein Casting geben musste, um 28 auszuwählen.

Mehr nimmt die Schule in jeder der sechs Eingangsklassen nicht auf. "Über diesen Maximalrichtwert zu gehen, hielten wir pädagogisch für bedenklich", sagt Schulleiter Christoph Uessem. Bei 200 Anmeldungen sei der Andrang auf die Gesamtschule etwas stärker als in den Vorjahren.

Die 32 abgewiesenen Schüler stammen vorwiegend aus dem unteren der drei "Leistungstöpfe". Neben Sport- und einer Musikklasse wird es auch eine Computerklasse und eine Umweltklasse (Schwerpunkt Naturwissenschaften) geben.

Das Ende der geburtenstärkeren Jahrgänge macht sich an den Grundschulen immer stärker bemerkbar. 200 Kinder wurden bereits im Herbst für den Sommer 2010 an den fünf Schulen angemeldet - der niedrigste Stand seit Jahrzehnten. Im vergangenen Jahr waren es 226 gewesen, davor 215, 251 und 238, in den 90er Jahren teilweise sogar bis zu 300.

Das heißt nicht automatisch, dass kleinere Klassen gebildet werden können, denn statt zehn wird es diesmal nur acht Eingangsklassen geben. Erst ab über 30 Kindern dürfen Klassen geteilt werden und ein Ausgleich der Schulen untereinander ist nicht vorgesehen.

Maßgebend ist die Schulwahl der Eltern, wenn dem die Kapazität der Schule nicht entgegensteht. So haben sich derzeit 30 Kinder an der kleinen Grundschule Nord angemeldet.

Ähnlich große Klassen gibt es nur noch in Haßlinghausen, wo bei 57 Anmeldungen erneut die Richtzahl von 61 knapp verfehlt wurde, ab der drei Klassen gebildet werden könnten. Das ist an der Grundschule Börgersbruch bei 64 Anmeldungen wieder möglich.

Für Sprockhövels größte und vermutlich auch bestausgestattete Grundschule, an der derzeit die Qualitätsprüfer der Bezirksregierung zu Gast sind, erhielt für ihre Ausstattung übrigens von einer Prüferin nur ein "durchschnittlich", was Schulamtsleiterin Evelyn Müller sehr überraschte: "Da bin ich gespannt, was sie von den anderen Schulen sagt."

Nachdem in den vergangenen Jahren dort jeweils zwei Eingangsklassen gebildet werden könnten, wird es an der Grundschulen Gennebreck (26 Anmeldungen) und Hobeuken (23) 2010 wieder je eine geben.