Die Polizei warnt: Einbrecher sind im Sommer besonders aktiv

Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt ständig zu. So können sich die Bürger schützen.

EN-Kreis. Eigentum und die eigene Wohnung als Privatsphäre sind für viele Menschen ein ausgesprochen hochrangiges Gut. Dementsprechend tiefgreifend werden Eingriffe in dieses Gut erlebt. Die Polizei berichtet immer wieder davon, wie existenziell betroffen Menschen darauf reagieren, dass sie bestohlen wurden oder dass gar Fremde als Einbrecher in ihre Wohnung eingedrungen sind.

Zum Beginn der Sommerferien greift die Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises dieses Thema auf und richtet das Augenmerk der Bürger auf die Einbruchsproblematik. Viele lassen ihre Wohnung oder ihr Haus unbeaufsichtigt oder nicht ausreichend geschützt zurück, wenn sie auf Reisen gehen. „Dies sind ideale Ziele für Einbrecher, die auch in der Ferienzeit aktiv sind“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Seit 2008 sei die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Allein in Nordrhein-Westfalen seien im Jahr 2011 insgesamt 50 368 Einbrüche und Einbruchsversuche in Häuser oder Wohnungen begangen worden, 12,5 Prozent oder 5599 Fälle mehr als noch 2010, so die Polizei. Auch der Bereich der Polizei EN blieb davon nicht verschont. Lagen die Wohnungseinbrüche in 2010 noch bei 370 Fällen, so stiegen sie 2011 auf 552 Fälle an. „Auch in diesem Jahr ist die Trendwende noch nicht gelungen und die Zahl der Wohnungseinbrüche ist nach wie vor steigend. Seit 20 Jahren sind aber auch noch nie so viele Wohnungseinbrüche verhindert worden, wie im letzten Jahr“, sagt Polizeisprecher Dietmar Trust.

19 789 Einbruchsversuche scheiterten in ganz NRW, weil entweder fachkundig montierte Sicherungseinrichtungen die Tat verhinderten oder die Täter beim Einbruch gestört wurden. Dies zeige deutlich, wie wichtig Sicherungseinrichtungen beim Schutz der eigenen vier Wände seien, betont die Polizei.

Die Kampagne „Riegel vor!“ der NRW-Polizei klärt Haus- und Wohnungsinhaber über Sicherungsmöglichkeiten auf. Sie fordert zusätzlich auf, verdächtige Personen oder Vorkommnisse in der Nachbarschaft sofort über den Polizeinotruf 110 zu melden. Einige Sicherheitsvorkehrungen an Haus und Wohnung sind ganz besonders vor Reisen angebracht, um Einbrechern den „Riegel vor“ zu schieben:

„Sichern Sie mögliche Schwachstellen Ihres Hauses/Ihrer Wohnung (etwa Eingangs-, Balkon- oder Terrassentüren, Fenster, Kellerzugänge) durch den Einbau von geprüfter Sicherungstechnik. Gut gesicherte Türen und Fenster aufzuhebeln, kostet die Täter Zeit und verursacht Lärm.

Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls ,Haushüter’ bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen. Verzichten Sie auf eine Mitteilung über Ihre Abwesenheit auf dem Anrufbeantworter oder in Sozialen Netzwerken im Internet.

Sichern Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste können als Kletterhilfen dienen. Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter, sonst entsteht tagsüber der Eindruck, die Bewohner seien nicht da,“ rät die Polizei. Nachbarn sollte man über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung oder Radio informieren. Weitere Tipps und Details zur Aktion „Riegel vor!“ sind im Internet zu finden. Red