„Die Trasse ist Weltklasse“

Die alten Schienenwege sind beliebt: Ob als Weg zur Arbeit, für den Sport oder einfach zur Freizeitgestaltung.

Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Moderate Temperaturen, das Wetter heiter bis wolkig. Was kann es da Schöneres als eine Radtour auf der Trasse geben? Kein Wunder, dass „Am Scherenberg“ auf der Quellenburgstraße, wo die beiden Sprockhöveler Trassen parallel laufen, nur bestens gelaunte Radfahrer und Wanderer anzutreffen sind, die in beide Richtungen unterwegs sind und die alten Schienenwege ganz offensichtlich genießen.

Der Bochumer Egbert Atrops wollte eigentlich in Richtung Wuppertal fahren und bedauerte, dass der Tunnel Schee derzeit geschlossen ist. Was ihn in seinem Tatendrang aber nicht einschränkte: „Dann fahre ich einfach über die alte Kohlentrasse.“ Gerhard Billig aus Wetter ist Lehrer und arbeitet in Wuppertal: „Genial, diese Trasse. Leider für mich ein wenig spät, denn ich arbeite seit 25 Jahren in Wuppertal und kann meinen Arbeitsplatz leider erst jetzt so bequem erreichen.“

Rebecca Lapp

Bestens zu Fuß ist die Wuppertalerin Julia Scheu, die mit ihrer Freundin mal nach Sprockhövel wollte. „Ich laufe jede Woche zehn Stunden auf der Trasse. So komme ich am besten von Oberbarmen nach Elberfeld.“ Rebecca Lapp bevorzugt das Fahrrad: „Damit kommt man unheimlich schnell von Sprockhövel nach Wuppertal. Und in Sprockhövel hat man auf der Trasse die kürzesten Einkaufswege.“

Flavio Ribalo ist Arzt und kommt aus Volmarstein. Ihm ist aufgefallen: „Es ist hier schon vieles verbessert worden, aber an manchen Stellen müssten die Schranken nach der Überwegung der Straßen weiter hinten montiert werden, damit man nicht auf der Straße anhalten muss. Viele haben auch ihr E-Bike zu hoch eingestellt und sind einfach zu schnell unterwegs.“

Rentner Klaus Gorgs ist rundum zufrieden: „Ich komme aus Wetter und fahre zweimal pro Woche ganz rum.“ Michael Wessel ist gesundheitsbedingt Frührentner und liebt sein E-Bike: „Die Trasse ist Weltklasse, und dank meines E-Bikes kann ich auch längere Strecken zurücklegen und etwas für meine Gesundheit tun. Am besten ist es in der Woche, wenn keine Hundebesitzer unterwegs sind.“

Ein Trassen-Fan ist auch Margit Schäfer-Unterhalt: „Gerade das neue Stück nach Wuppertal ist super. Ich bin zwei- bis dreimal pro Woche unterwegs. Bei heißem Wetter ist der lange Tunnel Schee schon fast ein Kälteschock.“ Erstmals auf der Trasse war Renate Kamp unterwegs: „Wir kommen aus Beyenburg und haben unser Auto in Vohwinkel geparkt. Bis jetzt sind wir 22 Kilometer unterwegs und sehen mal, wohin es uns treibt.“

„In der Woche ist es herrlich hier, wenn nicht wie sonntags die Radfahrer in Zweier- und Dreierreihen fahren“, sagt Wolfgang Welp. „Ich wohne in Sprockhövel und besuche regelmäßig meine alte Heimat Wuppertal. Bis Vohwinkel sind es hin und zurück 80 Kilometer. Das macht einfach Spaß.“