Die ZGS will mehr Miete für die städtischen Räume
Der Sport- und Kulturausschuss hat zugestimmt, dass die Miete ab 2011 erhöht werden soll.
Sprockhövel. "Die Stadt Sprockhövel fördert das Familien- und Gemeinschaftsleben ihrer Einwohner durch Überlassung von Räumen . . . vorrangig für Familienfeiern und Veranstaltungen ortsansässiger Vereine." So heißt es im Verwaltungsdeutsch in der Benutzungsordnung für öffentliche Einrichtungen.
Wer diesen Service nutzen will - und das taten in der Vergangenheit durchaus viele (siehe Kasten) - muss allerdings ab 2011 tiefer in die Tasche greifen. Mit der Überarbeitung der Benutzungsordnung, die unter anderem nötig wurde, weil die Begegnungsstätte in Gennebreck nur noch der Schule zur Verfügung steht und das Forum Börgersbruch neu hinzugekommen ist, soll auch ein Preiserhöhung einher gehen. Dem hat in dieser Woche der Sport- und Kulturausschuss zugestimmt. Für die Begegnungsstätten schlägt die Zentrale Gebäudebewirtschaftung (ZGS) 120 statt 100 Euro vor.
Für die Turnhallen Gennebreck, Hiddinghausen und an der Hauptschule 100 statt 50 Euro, für die Glückauf-Halle und die Sporthalle Haßlinghausen 200 statt 150 Euro und für die Nutzung von Vorräumen nach Turnieren 25 statt 20 Euro. Außerdem gibt es Ausleihgebühren pro Bühnenelement von 20 Euro, je Tisch von einem Euro und je Stuhl von 50Cent. Sportgeräte kosten weiter nichts.
"Wir sind gezwungen, auch Einnahmeerhöhungen zu erzielen, hoffen aber, dass die Begegnungsstätten auch weiter so gut angenommen werden", begründet Petra Erlbruch von der ZGS den Vorschlag mit der schlechten Haushaltssituation.
Die VHS, als gemeinnützig anerkannte Vereine, Parteien, caritative Verbände, kulturtreibende Vereine und kirchliche Organisationen sollen weiterhin von den Zahlungen befreit sein, solange es sich nicht um eine kommerzielle Veranstaltung handelt.
"Die Miet-Angebote werden sicherlich weiterhin gut nachgefragt, auch bei einer Preiserhöhung", glaubt Marita Sauerwein, Vorsitzende des Ortsvereins Ober- und Niedersprockhövel der Awo, die an den städtischen Tarif gebunden sind. Der Bedarf sei vorhanden. Sie ist für die Vermietung des 100-Quadratmeter-Saals im Gebäude an der Kleinbeckstraße verantwortlich, der für einen Tag momentan noch 100 Euro kostet. "35 mal im Jahr wird vermietet, für Geburtstage, Hochzeiten, Vereinsfeiern."
Auch die Begegnungsstätte am Gedulderweg 80 sei gut nachgefragt, sagt Michael Gräbe, 1. Vorsitzender des Fördervereins: "Die Nachfrage ist bisher von Jahr zu Jahr gestiegen. 2009 haben wir 36 mal vermietet." Wer einen Raum mieten möchte, zahlt für bis zu sechs Stunden 100 Euro, für mehr 150 Euro. Außerdem muss er Mitglied werden - Beitrag: zwölf Euro im Jahr. Erhöhen wolle man die Preise nicht, das System habe sich bewährt und man könne die Kosten unabhängig von der Stadt festlegen.
Auch die Räumlichkeiten des Vereinshauses in Herzkamp, Barmer Straße 21, werden vermietet, sagt Pfarrer Kai Hegemann von der evangelischen Kirchengemeinde Herzkamp: "Wir sind momentan sehr gut ausgelastet, obwohl die Räume weniger oft vermietet werden." Der Grund: Es stehen weniger Räume als früher zur Verfügung, und fast täglich müsse die Gemeinde selbst das Haus belegen.