Dirk Schrade: „Wir haben uns im Norden schon ganz gut eingelebt“

Der Umzug des Reitbetriebs nach Schleswig-Holstein ist abgeschlossen.

Foto: Fischer

Haßlinghausen. Der Umzug des Reitbetriebs von Dirk Schrade ist abgeschlossen. Der Mannschafts-Olympiasieger im Vielseitigkeitsreiten ist vor gut einer Woche von seinem Reitstall in Haßlinghausen nach Schleswig-Holstein umgezogen. Gemeinsam mit Christian Hess, der unter anderem deutscher Vizemeister im Springreiten ist, hat Schrade die Reitanlage Radesforde zwischen Hamburg und Kiel gepachtet. Samt seiner 39 Pferde, Zubehör, Wohnungseinrichtung und Angestellten ist Schrade dorthin gezogen — ein riesiger Aufwand also.

„Es war ein ziemlicher Gewaltakt, alles da hin zu bekommen“, sagt der Reiter. Rund eine Woche habe es gebraucht, bis alles von Sprockhövel nach Schleswig-Holstein transportiert war. „Wir haben viel vorgearbeitet, so dass es jetzt harmonischer vonstatten ging“, berichtet Schrade. So ist seine Mitarbeiterin Sabrina Mertens vorher nach Schleswig-Holstein gefahren, hat die Pferde dort in Empfang genomme, sie gepflegt und bewegt. Rund zehn Fahrten habe es gebraucht, um alles zum neuen Reitstall zu schaffen. „Und wir haben schon drei Container mit Zubehör entsorgt“, betont Dirk Schrade.

Außer seinen Angestellten sind noch ein Trainingsschüler von Schrade und eine Praktikantin mitgekommen, und natürlich seine Lebensgefährtin Johanna von Fircks. „Wir haben uns schon ganz gut eingelebt. Es ist zwar noch nicht alles an Ort und Stelle, aber die Pferde sind gut untergekommen, das ist erstmal das Wichtigste“, sagt Dirk Schrade. Unterstützung bekomme er reichlich vor Ort. Es sei hilfreich, dass Christian Hess bereits seit 2012 in Radesforde einen Springbetrieb hat, betont Schrade.

Mittlerweile sei der Reit- und Trainingsbetrieb auch wieder angelaufen. Den könne man nicht einfach abstellen wie eine Maschine, sagt Schrade. „Wir sind jetzt wieder voll ins Training eingestiegen. Die jungen Pferde müssen weiter ausgebildet werden, wir möchten mit denen weiterkommen“ sagt der Vielseitigkeitsreiter.

Den Reitstall in Sprockhövel verlässt Dirk Schrade mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagt er. „Ich fand den Stall toll und habe mich da sehr wohl gefühlt. Es ist immer traurig, wenn man irgendwo eine gute Zeit hatte, dort wegzugehen.“ Gerade das Netzwerk, das er in Sprockhövel und Umgebung hatte, bestehe im Norden noch nicht, betont er. „Aber die neue Anlage ist für mich eine neue Motivation und eine Herausforderung, mit mehr Trainingsmöglichkeiten. Und wie immer zählt: Ein Reiter ist da zu Hause, wo seine Pferde sind.“

In Radesforde möchten Dirk Schrade und Christian Hess ein Trainings- und Kompetenzzentrum für Vielseitigkeit und Springen aufbauen. Es gebe einen Dressurbereich und einen Springbereich, sagt Schrade, was gerade in den Wintermonaten eine Erleichterung sei - dann müsse man Sprünge nicht extra auf- und abbauen.

Der Reitstall in Sprockhövel hat bereits neue Pächter. Bis Dezember sollen zwei Springreiter die Anlage übernehmen.